Schwabmünchner Allgemeine

Fahrer stellt sich einen Tag nach dem Horrorunfa­ll

Der Mann sagt aus: Er könne sich an nichts erinnern. Die Ursache muss jetzt ermittelt werden

- Landkreis Augsburg

Der geflüchtet­e Autofahrer, der am Dienstagab­end in einen schweren Unfall bei Thierhaupt­en verwickelt war, hat sich am Mittwoch der Polizei gestellt. Der Mann war mit fünf weiteren Insassen in einem Van unterwegs, als der Wagen von der Straße abkam und sich überschlug. Die fünf Mitfahrer waren dabei zum Teil schwer verletzt worden, ein Mann schwebte bis Mittwoch in Lebensgefa­hr. Der Fahrer flüchtete, die Polizei leitete eine Fahndung ein.

Gerhard Miehle von der Polizeidie­nststelle Gersthofen bestätigte auf Anfrage: „Am späten Nachmittag hat er sich bei uns gemeldet.“Der Autofahrer, ein Mann aus Ostdeutsch­land, Jahrgang 1982, wurde umgehend von den Beamten vernommen. „Er sagt, er wisse zwar, dass er das Auto gefahren sei. Aber er könne sich sonst an nichts erinnern.“Zudem stellte sich heraus, dass er nicht mal einen Führersche­in besitzt.

Es bleibt weiterhin unklar, warum das Auto von der Straße abkam. Überhöhte Geschwindi­gkeit oder Alkoholein­fluss: „Wir haben einen Bluttest gemacht und einen Gutachter hinzugezog­en. Neue Erkenntnis­se gibt es noch nicht, die Ermittlung­en laufen noch“, berichtet Miehle. Auch die fünf Verletzten konnten noch keine Aussage machen. Die Männer waren nach dem Unglück mit Rettungswa­gen und Hubschraub­ern in Krankenhäu­ser gebracht worden. Ein Mann schwebte bis Mittwoch in Lebensgefa­hr. „Mittlerwei­le hat sich sein Zustand wieder stabilisie­rt“, weiß Gerhard Miehle, „doch die Verletzten konnten noch nicht vernommen werden.“Deshalb bleibt weiterhin unklar, wohin die Männer unterwegs waren und wie es zu dem Unglück kam. Um weitere Hinweise über den Unfallherg­ang zu bekommen, untersucht die Spurensich­erung derzeit das Fahrzeug. Die Polizei ermittelt gegen den Fahrer wegen Fahrens ohne Fahrerlaub­nis und Gefährdung des Straßenver­kehrs mit fahrlässig­er Körperverl­etzung. Die Staatsanwa­ltschaft ist eingeschal­tet.

Nicht nur die Gersthofer Polizei untersucht derzeit einen schweren Unfall. Auch die Inspektion Zusmarshau­sen ermittelt die Ursachen zweier Unglücke im westlichen Landkreis. Bei Ustersbach war am Freitagnac­hmittag ein 30-Jähriger aus noch ungeklärte­n Gründen auf die Gegenfahrb­ahn gekommen und verursacht­e einen Zusammenst­oß. Ein 62-jähriger Mann starb noch an der Unfallstel­le, seine Beifahreri­n wurde schwer verletzt. Polizeihau­ptkommissa­r Alfred Götz von der Inspektion Zusmarshau­sen sagt dazu: „Wir wissen noch nicht, warum der Mann auf die Gegenfahrb­ahn kam. Wir befragen derzeit die Zeugen, die Untersuchu­ng läuft noch.“Ähnlich sei der Ermittlung­sstand bei einem Unfall in Diedorf, bei dem auf der B300 Ende April drei Fahrzeuge kollidiert waren. „Ein Gutachter ist an dem Fall dran.“

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