Störche brauchen weiter Hilfe
Es ist eine Freude, wenn wir jetzt übers Land fahren: Ob in Diedorf im Landkreis Augsburg oder wenige Kilometer entfernt in Willmatshofen, im Ries – überall sehen wir Störche in ihren Nestern auf dem Kirchendach oder auf einem Strommast. Viele Jahre war das nicht der Fall. Wir dachten, die Art ist verloren. Doch jetzt erleben wir in unserer Region einen Boom, der in dieser Dimension nicht mehr vorstellbar war.
Ausgerechnet jetzt stoppte die Staatsregierung im vergangenen Jahr das „Artenhilfsprogramm Weißstorch“, das bislang erfolgreichste in Bayern. Viele freiwillige Helfer, sogenannte Horstbetreuer, haben in dessen Rahmen dazu beigetragen, dass Nester gebaut und optimiert wurden. Wegen des wachsenden Populationsdrucks wird ihre Arbeit immer wichtiger.
Jetzt soll mit der staatlichen Förderung Schluss sein? Das kann nicht wahr sein. Die Menschen in Oettingen, wo die Kolonie von Jahr zu Jahr wächst, brauchen Unterstützung. Die Netzwerke müssen gepflegt werden. Das kann nur die Naturschutzverwaltung leisten. Sie muss die Hilfe koordinieren.
Der Storch ist ein Sympathieträger, der für zahlreiche andere Arten steht. Wir haben eine Verantwortung für diese Tiere und Pflanzen. Es geht um ihr Überleben in unserer intensiv genutzten Kulturlandschaft. Arm dran sind insbesondere Wiesenbrüter, deren Nester am Boden sind. Der Brachvogel hat inzwischen keinen Nachwuchs mehr. Wollen wir ihn aufgeben?
Wir brauchen endlich sinnvolle landwirtschaftliche Programme, die Landwirten wie Tieren und Pflanzen das Überleben sichern. Dafür muss die neue bayerische Landwirtschaftsministerin bei der EU kämpfen.