Dem Wasser auf der Spur
Jugendkulturwochen Auf der Abschlussveranstaltung ziehen Pädagogen mit allen Beteiligten Bilanz über das Projekt. Auch Eltern und Familienangehörige haben Gelegenheit, nachzuerleben, was ihre Kinder zum Thema herausfinden
Königsbrunn „Also bitte sehr, sag wo kommt das Wasser her?“, fragt sich Filipp Frosch in seinem Teich sitzend. Und bekommt von den Tieren um ihm herum eine höchst anschauliche Lektion in Sachen Verdunstung, Wolkenbildung und Regen geliefert. Dem Geheimnis des Wassers auf der Spur, waren aber nicht nur die Schüler der Grundschule West und der Brunnenschule mit ihrem Eröffnungslied am Samstagvormittag im Matrix Jugendzentrum. Dorthin hatte das Kulturbüro unter der Leitung von Ursula Off-Melcher eingeladen um zum Abschluss der Jugendkulturwochen 2018 die durchgeführten Projekte gemeinsam mit allen Beteiligten anzuschauen und vorzustellen. Somit hatten auch Eltern und Familienangehörige Gelegenheit, nachzuerleben, was ihre Kinder alles zum Thema Wasser herausgefunden haben.
Das Besondere am „Arbeitskreis Königsbrunner Projekt“, ist die Zusammenarbeit aller neun Schulen in der Brunnenstadt mit dem Kulturbüro. Letztgenanntes bietet jedes Jahr an den Schulen verschiedene kulturelle Aktivitäten an und die Lehrkräfte entscheiden, was davon und mit welchen Klassen sie diese Angebote annehmen.
Ein wichtiger und gleichfalls interessanter Punkt ist, dass sich zu den Aktionen jeweils mindestens zwei Klassen aus verschiedenen Schulen zusammenfinden, um ihr Thema gemeinsam zu bearbeiten.
„In der Brunnenstadt sind die Bedingungen für ein solches Projekt optimal, weil es eine breit aufgestellte Schullandschaft gibt, diese aber noch übersichtlich ist“, erklärte Gisela Ehrentreich (Rektorin der Mittelschule) in ihrer Ansprache. Sie bedankte sich bei der Stadt, für die Barbara Jaser als Zweite Bürgermeisterin anwesend war und ganz besonders beim Kulturbüro für die intensive Begleitung. Sie traue sich zu sagen, dass die Schulen ohne Ursula Off-Melcher nicht all zulange durchgehalten hätten.
Seit sechs Jahren gibt es das Projekt in der heutigen Form und die Abschlussveranstaltung bildet traditionell den bunten und fröhlichen Höhepunkt. Fast alle Schulleiter waren anwesend, viele Lehrer und natürlich zahlreiche Eltern und Geschwisterkinder. Auf der großen Bühne präsentierten immer eine Gruppe von Kindern, welchen Punkt zum Thema Wasser ihre Kooperationsgemeinschaft erarbeitet hat. Da wurde gesungen oder Theater gespielt. Unterwasserwelten in Schuhkartons gezeigt und deren Entstehung erklärt oder selbst erstellte Bücher, wie „Plitschis tolle Abenteuer – Ein Fisch reist um die Welt“vorgestellt. Die Klassen waren während der Aktion und auf der Bühne kunterbunt zusammengewürfelt, und zwar so, dass interessante Kombinationen entstehen konnten, wie beispielsweise Gymnasiasten der siebten Klasse mit Zweitklässlern einer Grundschule.
Schiffe wurden dabei ebenso gemeinsam gebaut wie Wasserräder. Seifenblasen gab es auf der Bühne und ein Lied dazu, das die Zuhörer darauf aufmerksam machte, wie leicht zerbrechlich diese Welt ist, wenn man nicht aufpasst. Wasser als „Schreibfluss“dargestellt konnten die Besucher auf einer Plakatwand mit Wassergedichten, Geschichten sowie Bildern bewundern. „Alles befindet sich im Fluss“, stellten die Schülerinnen der Mittelschule und Brunnenschule mit ihren Gedichten fest, die neben dem freien Dichten auch die beiden Formen „Elfchen“(elf Worte) und Akrostichon (Leistenvers) zum Besten gaben.
Als bleibende Zusammenfassung wurde auch dieses Mal wieder ein Film gezeigt. Medienpädagoge Steve Klier (Matrix) leitete Dominik und Max (Realschule) sowie Tony und Tim (Mittelschule) durch den Dreh über die Aktivitäten an den Schulen und heraus kam ein 15-minütiges Werk, das begeisterten Applaus erhielt.
Das Ziel der Jugendkulturwochen, nämlich die Förderung des Miteinanders sowie mehr Verständnis und Toleranz untereinander aufzubauen, ist mit Sicherheit auf einem sehr guten Weg. So erklärte Hauswirtschaftslehrerin Ursula Aurich (Realschule) dass ihre Schüler bei einem Gegenbesuch ihrer Kooperationspartner im Fritz-Felsteinstein-Haus feststellten: „Die sind ja wie wir, nur haben sie es manchmal ein bisschen schwerer“.