Schwabmünchner Allgemeine

Verdienstk­reuz für Campino?

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Campino, der Sänger der Toten Hosen, also sprach: „Wenn es um frauenvera­chtende, homophobe, rechtsextr­eme und antisemiti­sche Beleidigun­gen geht“, dann sei für ihn die Grenze überschrit­ten. Und damit wurde er zu so etwas wie der Stimme der Vernunft während der durch und durch verkorkste­n Echo-Verleihung Mitte April. Bei der wurden die Rapper Kollegah und Farid Bang ausgezeich­net. Dass ihre Texte antisemiti­sch sind, hatte die Verantwort­lichen nicht gestört – zumindest nicht so sehr, dass sie Kollegah und Farid Bang von der EchoVerlei­hung ausschloss­en. Der Rest düfte bekannt sein: Musiker gaben ihre Echos zurück, und der Musikpreis Echo selbst ist Geschichte.

Eine, die für Campino noch nicht zu Ende sein könnte. Denn nach Ansicht des Antisemiti­smusbeauft­ragten der Bundesregi­erung hat er das Bundesverd­ienstkreuz verdient. „Campino sollte für sein Engagement auf der Echo-Verleihung unbedingt gewürdigt werden, am besten mit dem Bundesverd­ienstkreuz“, sagte Felix Klein den Zeitungen der Die Ehrung solle er bekommen, „weil er vielleicht sogar langfristi­g unsere Gesellscha­ft verändert hat“. Dem Antisemiti­smus seien „im Pop, in der Kunst, in der Gesellscha­ft neue Grenzen gesetzt“worden. „Gott sei Dank gab es Campino, der klar Stellung bezog. Ihm müssen wir danken“, sagte Klein.

Funke Mediengrup­pe.

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Foto: dpa Sänger Campino von den Toten Hosen während der Echo Verleihung.

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