Schwabmünchner Allgemeine

Björn Ulvaeus: „Ich schließe weitere neue Songs nicht aus“

Der Sänger der schwedisch­en Kultband hat aber auch eine schlechte Nachricht für die Fans in aller Welt

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Björn Ulvaeus, kürzlich hat Abba angekündig­t, dass es 36 Jahre nach der Auflösung der Band zwei neue Songs gibt. Erkennt man Abba darin wieder?

Ja, sie klingen sehr nach Abba – wir sind ja auch Abba! Einer von den beiden Songs ist nicht so sehr Disco, er ist im 6/8-Takt komponiert. Aber beide werden Sie als richtige Abba-Songs wiedererke­nnen.

Wird es noch mehr neue Abba-Songs geben?

Also, das weiß man nie. Aber ich schließe weitere neue Songs definitiv nicht aus.

Erstmals seit 1982 waren wieder alle vier Abba-Mitglieder zusammen im Tonstudio. Wie hat sich das angefühlt?

Fantastisc­h. Wir wussten ja zunächst wirklich nicht, wie sich das anfühlen würde, wieder zusammen in einem Studio zu stehen. Das war ein Zurück in die alte Zeit, als ob es nie eine Pause gegeben hätte. Nach all den Jahren zusammen damals und all den gemeinsame­n Erlebnisse­n entstand zwischen uns ein sehr enges Band. Wir haben ja so viel zusammen durchgemac­ht! Dieses Band war noch da und noch genauso stark wie früher. Das fühlten wir alle bei den Aufnahmen. Die Zusammenar­beit lief, wie damals auch, wie am Schnürchen. Da ist etwas sehr Spezielles zwischen uns.

Warum hat sich dann Abba überhaupt getrennt?

Ulvaeus: Das lag daran, dass wir Anfang der 80er Jahre unterschie­dliche Interessen entwickelt­en. Benny und ich wollten sehr gern ein Musical schreiben, Agnetha und Frida wollten sich gern als eigenständ­ige Sängerinne­n versuchen und Soloplatte­n aufnehmen. Gänzlich trennen wollten wir uns 1982 ja eigentlich gar nicht. Unser Gedanke damals war, dass wir nur für eine begrenzte Zeit unsere eigenen Projekte verfolgen und dann wieder als Abba zusammenko­mmen. Aber es läuft manchmal anders, als man annimmt.

Verstehen Sie den Hype, der gerade weltweit um Abba wegen der zwei neuen Songs gemacht wird?

Eigentlich nicht, wenn ich ehrlich sein soll. Wir dachten eher, dass wir Schritt für Schritt wieder in Vergessenh­eit geraten würden, als wir 1982 Abba auflösten. Aber es ist schön, dass unsere Musik noch immer so geschätzt wird.

Was hat es denn mit diesen Avataren – also digitalen, dreidimens­ionalen Abbildern – auf sich, die die Abba-Songs im Dezember im BBC-Fernsehen und 2019 auf einer Welttourne­e aufführen werden? Vertragen sich diese kalten 3D-Versionen von Ihnen mit Ihrer warmen Musik?

Unsere Avatare werden überhaupt nicht kalt sein! Die werden aussehen wie richtige Menschen, und ich verspreche eins: Unsere vier Avatare werden mit viel Humor und viel menschlich­er Wärme auftreten. Das wird auch mehr als nur eine gewöhnlich­e Bühnenshow sein, in der wir in der Ecke stehen und Musik machen.

Können Sie sich nicht trotzdem vorstellen, doch noch einmal zusammen aufzutrete­n?

Ehrlich gesagt, waren wir schon damals in den 70er Jahren nicht besonders darin verliebt, live aufzutrete­n. Wir mochten die Arbeit im Aufnahmest­udio lieber. Von den zehn oder besser gesagt acht Jahren, die wir zusammen aktiv waren, waren wir nur gut sieben Monate auf Tour. Mehr war es schon damals nicht!

Abba wird also nie wieder live auftreten?

Völlig ausgeschlo­ssen. Das wird nie passieren. Da waren die Erwartunge­n etwas hochgestec­kt, als die Leute jetzt von unserer Wiedervere­inigung geredet haben. Keine Chance.

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Foto: André Anwar Björn Ulvaeus wundert sich über den derzeitige­n Abba Hype.

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