Mit antiken Schätzen in die digitale Zeit
14 Schülerinnen und Schüler des Abschlussjahrganges des Gymnasiums St. Stephan haben sich mehr als ein Jahr für ein besonderes Projekt engagiert: Sie haben Antikenschätze ins digitale Zeitalter gebracht. Diese fanden sie nicht als archäologische Funde, sondern in der überreichen Sammlung an Drucken ab 1500 aus den Buchbeständen der Staats- und Stadtbibliothek Augsburg.
Mit der digitalen Verfügbarkeit von über 30 Büchern, die in großer Bandbreite griechische, lateinische und auch neulateinische Klassiker frei im Internet zugänglich machen, bietet das Projekt mit dem Namen „Opera iucundissima“(wirklich spannende Werke) Texte berühmter Autoren: Homer und Herodot, Platon und Aristoteles, Sophokles und Aristophanes, Cicero und Curtius Rufus, Vergil und Ovid, Seneca und Sallust, Sueton und Boethius, Kopernikus und Luther, Ulrich von Hutten und Paul von Stetten – sie alle und weitere große Namen der Antike und der lateinischen Neuzeit sind auf diese Weise weltweit zugänglich. Neben Scans hat die Schülergruppe um Griechisch- und Lateinlehrer Matthias Ferber zu jedem Werk eine Web-Navigation aufgebaut und einen Hinführungstext verfasst, der auch manches über das frühe Druckwesen bereithält. Bibliotheksleiter Karl-Georg Pfändtner spricht von einem „zukunftsweisenden Leuchtturmprojekt“. Als Zielgruppe nennt er Freunde der klassischen Antike, Schüler und Studenten und Buchliebhaber. Mit Diplombibliothekar Wolfgang Mayer hatten die Stephaner einen Fachmann zur Seite, der Hürden nehmen half und die Qualitätsstandards an die jungen Digitalisierer weitervermittelte. Ferber: „Vor 400 Jahren holte die Technologie des Drucks die antiken Autoren aus den Handschriften in die Bücher. Wir reichen sie nun aus den Büchern weiter ins digitale Zeitalter.“