Schwabmünchner Allgemeine

Ein passendes Projekt für den falschen Ort?

- VON NICOLE PRESTLE nip@augsburger allgemeine.de

Hätte Ignaz Walter Augsburg eine Parkgarage im Umfeld der Kongressha­lle „geschenkt“, die Politik würde sich wohl leichter tun, dem Projekt zuzustimme­n. Der Streit um das dortige Parkhaus schwelt seit Jahren. Doch weil die Stadt nicht im Besitz der Immobilie ist, sind ihre Möglichkei­ten, einzugreif­en, beschränkt. Die Augsburger Verwaltung dachte aus lauter Not bereits darüber nach, selbst eine Garage am Kongress am Park zu bauen. Dafür fehlt aber das Geld. Wer eine Veranstalt­ung in der Halle besuchen will und mit dem Auto kommt, muss deshalb lange durchs Viertel gondeln, um mit viel Glück eine Parklücke zu finden.

Ignaz Walter hätte Geld, aber er will es in der Innenstadt investiere­n – und damit in einem Bereich, in dem es bereits einige Parkgarage­n gibt. Auch wenn seine Stellplätz­e breiter und das Angebot moderner wäre: Wie es angenommen wird, hinge vor allem von den Parkgebühr­en ab. Die meisten Autofahrer, die von auswärts nach Augsburg kommen, beklagen in bestehende­n Häusern nämlich nicht die zu schmalen Stellplätz­e und die mangelnde Helligkeit, sondern die ihrer Ansicht nach zu hohen Kosten (die im Vergleich zu anderen Städten gar nicht so hoch sind).

Nichtsdest­otrotz ist das Angebot von Ignaz Walter eine offene Debatte wert. Diese Offenheit muss aber von allen Seiten bestehen: Wenn es dem einstigen Bauunterne­hmer ernst ist mit seiner Aussage, er wolle seiner Heimatstad­t etwas Gutes tun, wäre er vielleicht auch für die Idee zu gewinnen, das Parkhaus dort zu bauen, wo es wirklich gebraucht wird. Die Stadtpolit­ik sollte in ihren Verhandlun­gen mit Walter unbedingt auch die Kongressha­lle ins Spiel bringen.

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