Neue Grillstelle an der Wertach lässt auf sich warten
Auf Wunsch der CSU hat die Stadt einen weiteren Platz gefunden. Jetzt ergeben sich neue Hindernisse
Es wird wieder gebrutzelt. Seit es schön und warm ist, haben viele Augsburger ihren Gartengrill aus dem Winterlager geholt. Grillfans treffen sich auch wieder an der Wertach, um ein Stück Fleisch oder eine Wurst über dem offenen Feuer zu braten. Das Problem: Zwar wurden die Flussufer als Freizeitrevier neu gestaltet. Bislang gibt es aber nur eine einzige zulässige Grillstelle. Weitere Plätze auszuweisen, ist nicht einfach. Zu diesem Ergebnis kommt das Amt für Grünordnung. Umweltreferent Reiner Erben sagt: „Wir sind dran.“
Aktuell gibt es an der Wertach nur an der Ecke Äußere Uferstraße/ Dieselstraße einen offiziell ausgewiesenen Grillplatz mit einer entsprechenden Abfallentsorgung. Die Folge ist, das viele Leute im Sommer „wild“grillen und oft ihren Müll zurücklassen, der von niemandem weggeräumt wird. Dazu kommt, dass „Grillsünder“mit Platzverboten oder mit Verwarnungsgeldern in Höhe von 35 Euro rechnen müssen, wenn sie vom Ordnungsdienst erwischt werden.
Die CSU hat im Sommer vergangenen Jahres beantragt, weitere Grillstellen an der Wertach einzurichten. So soll der Naherholungsbereich, der mit dem Projekt „Wertach vital“entstanden ist, noch attraktiver werden. Umweltreferent Erben (Grüne) hatte damals gute Chancen für mehr Angebote gesehen. Doch so einfach ist das offenbar nicht. Das Grünamt hat am Montag im Umweltausschuss viele Vorgaben benannt, die zu beachten sind: Grillstellen müssen so eingerichtet werden, dass Anwohner nicht ständig durch Lärm oder Grillgeruch belästigt werden. Außerdem muss die Stadt mögliche Waldbrandgefahren im Auge behalten. Nach dem Bayerischen Waldgesetz ist beim Grillen ein Abstand von 100 Metern zur Waldfläche südlich des Siedlungsbereiches einzuhalten. Mitarbeiter des Grünamtes haben sich inzwischen mit der Feuerwehr und der Forstverwaltung abgestimmt. Nach Einschätzung der Fachleute kommt vorerst nur ein weiterer Grillplatz infrage. Vorgeschlagen wird ein innenstadtnaher Standort in einer Grünanlage nahe der Ackermannstraße, und zwar westlich des Camper-Stellplatzes. Dort will man praktische Erfahrungen sammeln, wie stark die Grillstelle genutzt wird und wie oft sie gereinigt werden muss. Wann dieser neue Grillplatz aber tatsächlich kommt, ist offen. Im Grünamt fehlen das nötige Personal und Geld für eine tägliche Reinigung und Müllentsorgung in den Sommermonaten. Gerechnet wird mit Kosten von 9500 Euro. Laut Erben wird gerade abgeklärt, ob das Tiefbauamt oder die Forstverwaltung den Unterhalt bezahlt. Es gebe noch keine Rückmeldung.