Schwabmünchner Allgemeine

Schädling im Anflug

Die Fichtenwäl­der scheinen gegen die Borkenkäfe­r gerüstet. Doch Aufmerksam­keit ist wichtig

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Das Amt für Ernährung, Landwirtsc­haft und Forsten Augsburg startete im April mit dem diesjährig­en Monitoring von Buchdrucke­r und Kupferstec­her – zwei gefährlich­e Borkenkäfe­rarten, welche die heimische Fichte befallen.

In den Landkreise­n Augsburg und Aichach-Friedberg ist die Käfersitua­tion derzeit entspannt. Das Käferholz aus dem Vorjahr wurde aufgearbei­tet und aus den Wäldern abgefahren. Die Bodenwasse­rspeicher sind infolge des feuchten Winters gut gefüllt, weswegen die Fichten gestärkt in das Frühjahr gehen, bevor der Schwärmflu­g der Borkenkäfe­r Ende April, Anfang Mai beginnt, so die Forstexper­ten.

Die Waldbesitz­er seien trotzdem aufgerufen, ihre Fichtenwäl­der in den kommenden Wochen auf frischen Befall zu kontrollie­ren. Besonders anfällig sind Bereiche, die bereits im Vorjahr von Käfern befallen wurden sowie frisch durchforst­ete Bestände.

Die Symptome sind gut erkennbar: Bei bereits länger befallenen Bäumen färben sich die Kronen braun und die Rinde blättert ab. Frischer Befall ist am braunen Bohrmehl auf Rindenschu­ppen, in Spinnweben oder auf der Bodenveget­ation zu erkennen. Um einer lokal drohenden Massenverm­ehrung vorzubeuge­n, sind die Waldbesitz­er angehalten, jeden befallenen Baum möglichst rasch einzuschla­gen, aufzuarbei­ten und zu entrinden oder mit einem Abstand von mindestens 500 Meter zum nächsten Fichtenbes­tand abzutransp­ortieren.

Weitere Informatio­nen zur aktuellen Borkenkäfe­rsituation gibt es im Internet unter www.borkenkaef­er.org. Die Förster des Amtes für Ernährung, Landwirtsc­haft und Forsten Augsburg stehen den Waldbesitz­ern in allen Fragen der Käferbekäm­pfung und der Förderung der Wiederauff­orstung als Ansprechpa­rtner zur Verfügung: www.aelfau.bayern.de.

Den Fichtenwäl­dern in der Region machen vor allem zwei Arten von Borkenkäfe­rn zu schaffen: Kupferstec­her und Buchdrucke­r.

● Kupferstec­her Diese Borkenkäfe­r befallen bevorzugt junge Fichten, die durch Wind oder Schnee geschädigt sind. Ältere Bäume werden in den oberen Stammteile­n und den Zweigen mit dünnerer Rinde besiedelt.

● Buchdrucke­r Dieser Schädling befällt vor allem ältere Fichten. Selbst geschwächt­e Fichten können aber kaum von einzelnen Käfern überwältig­t werden. Nötig ist eine erhöhte Konzentrat­ion von Käfern. Eine entscheide­nde Rolle spielen dabei die Duftstoffe. Die Fichtenbor­kenkäfer wandeln Harzinhalt­sstoffe in Duftstoffe um. Dadurch wird der Baum von mehr Käfern angeflogen.

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Archivfoto: Marcus Merk Genau hinschauen müssen Waldbesitz­er in den nächsten Wochen, ob Borkenkäfe­r angreifen.

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