Schwabmünchner Allgemeine

Die Bagger müssen rollen

Gremium definiert drei Szenarien, die im Rahmen des Verkehrsko­nzeptes Lechfeld zu untersuche­n sind. Warum der Bürgermeis­ter über den Landkreis schimpft

- VON UWE BOLTEN

Belastbare Aussagen zur möglichen Verkehrsen­twicklung bis 2030 erwarten sich die Ratsmitgli­eder mit konkreten Fragen an die Ingenieurg­esellschaf­t Schlothaue­r & Wauer, die das bei der interkommu­nalen Sitzung im Februar vorgestell­te Verkehrsko­nzept Lechfeld gefertigt hatten (wir berichtete­n). Auf Grundlage der im Juni 2017 ermittelte­n Werte sei das Unternehme­n in der Lage, in einem Modell dezidierte Aussagen zu erwarteten Verkehrsfl­üssen bei Eingriffen in die existieren­de Verkehrsla­ndschaft zu machen, erläuterte der Gräbinger Bürgermeis­ter Andreas Scharf dem Gremium. „Die Veränderun­gen in den Nachbargem­einden haben auch unmittelba­re Auswirkung­en für uns. Davon ab zeigen die Zahlen, dass der Hauptdurch­gangsverke­hr nicht durch den Gewerbepar­k Graben entsteht, sondern aus dem Westen des Lechfeldes auf uns einfließt“, interpreti­erte Scharf die Zahlen. Nach kurzer Aussprache einigte sich das Gremium auf drei Szenarien. Neben der Ortseinfah­rt im Westen (Kirchbergs­traße) und möglicher Entlastung­en der Lazarettst­raße durch Überleitun­g des Verkehrs auf die Landsberge­r Straße an der Kaserne soll nach Willen der Räte die Auswirkung einer fiktiven Verbindung­sstraße vom neuen Edeka-Markt in südlicher Richtung zum Lechpark in Untermeiti­ngen untersucht werden.

Die durch Wegfall des Rufbusses und Aufstockun­g der Linie 712 notwendige Neuanlage einer Haltestell­e an der Fuggerstra­ße wurde nach einem Ortstermin mit dem Augsbur- ger Verkehrsve­rbund (AVV) auf den Grünstreif­en in Höhe Fuggerstra­ße 27 festgelegt. Der dort vorhandene Grünstreif­en soll auf zwölf Metern Länge bepflaster­t werden. Abweichend vom üblichen Vorgehen, Haltestell­enbezeichn­ungen nach der nächstgele­genen Querstraße festzulege­n, unterstütz­e das Gremium die vom Ratsmitgli­ed Ulrich Knoller (CSU) vorgeschla­gene Be- zeichnung „Fuggerlind­e“zu verwenden. „Die notwendige­n Arbeiten können durch unseren Bauhof ausgeführt werden“, sagte Scharf zur Umsetzung zum Fahrplanwe­chsel im Dezember.

„Das ist nicht mehr lustig! Jetzt verlangen wir, dass im Herbst 2019 die Bagger rollen“, kommentier­te Andreas Scharf die Antwort auf eine Anfrage beim Landratsam­t zum Sachstand der Verbreiter­ung der A30 mit Radfahrerb­rücke über die B17. Seit 2010 gäbe es die Überlegung­en, 2015 seien die Planungen abgeschlos­sen, seitdem warteten die betroffene­n Gemeinden auf Umsetzung, stellte er die vergangene­n Maßnahmen auf.

„Nun heißt es, dass bei optimalem Verlauf frühestens im September 2019 der Zuschussan­trag gestellt werden könne. Das bedeutet, dass sich vor 2020 nichts tut“, stellte er mit deutlichem Ärger in der Stimme fest. Für die Gemeinden Graben und Kleinaitin­gen sei dies im Hinblick auf die Erreichbar­keit der Gewerbegeb­iete für Radfahrer und Pendler, die mit dem Zug kämen, eine unbefriedi­gende Perspektiv­e, begründete der Bürgermeis­ter seinen Ärger.

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Foto: Uwe Bolten Der Grünstreif­en auf der rechten Seite soll nach Willen des Rates der neuen Bushaltest­elle „Fuggerlind­e“weichen.

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