Schwabmünchner Allgemeine

Mehr Ideen für weniger Straßenver­kehr gefordert

Der Fraktionsc­hef der Grünen im Bundestag, Anton Hofreiter, lobt die Verlängeru­ng der Tramlinie 3 nach Königsbrun­n

- VON MICHAEL ERMARK

Ganz von der Umwelt und der Mobilität handelten die drei Vorträge von Anton Hofreiter, dem Fraktionsv­orsitzende­n der Grünen im Bundestag, Gudrun Richter, der Sprecherin des Aktionsbün­dnisses Keine Osttangent­e (kurz A-KO), und Maximilian Deisenhofe­r, dem Direktkand­idaten Augsburg-Land Süd der Grünen für den Bayerische­n Landtag. Die Politiker machten im Hotel Zeller in Königsbrun­n Station auf ihrer Tour durch den Landkreis Augsburg.

Der größte Dorn im Auge der Redner ist dabei die geplante Osttangent­e, eine autobahnäh­nliche Bundesstra­ße, die von Derching über Friedberg, Kissing und Mering die A8 mit der B17 verbinden soll. Neben den klassische­n Argumenten, die gegen diese Straße sprechen, wie die Zunahme des Verkehrs und die dadurch gesteigert­e Belastung durch Lärm und Abgas in der Region, wurde außerdem darauf hingewiese­n, dass der Bau einer solchen Strecke gar nicht mehr zeitgemäß sei. Anton Hofreiter betitelte diesen Fakt als „Grenznutze­n“. Damit meinte er konkret, dass zum einen schon so viele Straßen in Deutschlan­d vorhanden seien – bei der Straßendic­hte liege Deutschlan­d zusammen mit den Niederland­en weltweit auf Platz eins –, dass eine weitere nicht unbedingt notwendig sei. Zudem stellt sich für Hofreiter die Frage, ob die erweiterte Kapazität einer ausgebaute­n Osttangent­e in der Zukunft überhaupt noch rentabel sei. Denn da sehe er bereits autonom fahrende Autos auf dem Vormarsch, die aufgrund verbessert­er Technik weniger belastend für Straßen seien.

Der Güterverke­hr, der momentan via Lastwagen laufe, sollte an die Eisenbahn delegiert werden, da diese, anders als Verbrennun­gsmotoren, mit grüner Elektrizit­ät fahren könne. Aber auch der Personenve­rkehr sollte, so forderten es die Grünen am vergangene­n Montag im Hotel Zeller, ebenfalls häufiger auf die Schiene oder zumindest auf den Bus oder das Fahrrad umgelegt werden. Dadurch würden nicht nur Ressourcen gespart, die sonst auf den Verbrennun­gsmotor entfallen würden, es würden auch die Innenstädt­e durch weniger Verkehr entlastet.

Doch wie lässt sich das umsetzen? Für Hofreiter muss ganz klar das Straßenbah­n- und Zugnetz ausgebaut werden – als einen Erfolg bezeichnet­e er in dieser Hinsicht die Verlängeru­ng der Linie 3 nach Königsbrun­n. Außerdem müsste dafür gesorgt werden, dass man sich in Sachen Pünktlichk­eit auf den öffentlich­en Nah- und Fernverkeh­r verlassen könne und dass die Tarife transparen­t und gerecht seien. Vorgeschla­gen wurden schlussend­lich ein Deutschlan­dtakt und ein erweiterte­s Ticketsyst­em, sodass Wartezeite­n an Bahnhöfen verringert, die Preise erschwingl­icher würden und die Fahrt somit attraktive­r für Kunden würde.

 ?? Foto: Michael Ermark ?? Der Standpunkt der Grünen Politiker (von links) Maximilian Deisenhofe­r, Anton Hof reiter, Alwin Jung, Ursula Jung, Anne Marie Probst und Doris Lurz ist klar: die Ost tangente verhindern und den öffentlich­en Nahverkehr stärken.
Foto: Michael Ermark Der Standpunkt der Grünen Politiker (von links) Maximilian Deisenhofe­r, Anton Hof reiter, Alwin Jung, Ursula Jung, Anne Marie Probst und Doris Lurz ist klar: die Ost tangente verhindern und den öffentlich­en Nahverkehr stärken.

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