Natur und Landwirte profitieren
Flurneuordnung in Siegertshofen fertig
Einen langen Weg hat der Fischacher Ortsteil Siegertshofen bei der Flurneuordnung hinter sich. Fast zwei Jahrzehnte wurde zeitaufwendig geplant, verhandelt, Gespräche geführt und vor allem gebaut und gepflanzt. Nun sind der Wegebau, die Neuverteilung der Grundstücke und die Landschaftspflegemaßnahmen erfolgreich abgeschlossen.
Dass es nicht immer eine einfache Angelegenheit war, zeigte sich schon darin, dass zahlreiche Personen, Eigentümergemeinschaften und Bewirtschafter betroffen waren. Die Flurneuordnung geht bis auf das Jahr 2000 zurück. Damals ordnete das heutige Amt für ländliche Entwicklung Schwaben die Maßnahme an. Ziel war es, mit größeren Flurstücken die Bewirtschaftung der Landwirte zu erleichtern, die Rentabilität zu verbessern und eine Sicherung der landwirtschaftlichen Betriebe zu schaffen, aber auch die Landschaft, den Artenschutz und die Uferschutzstreifen entlang der Schmutter zu bereichern. Anfang April ist der neue Rechtszustand in Kraft getreten. Damit könne die Eintragung der neu gebildeten Flurstücke ins Grundbuch erfolgen.
Eine Herausforderung waren vor allem die vielen kleinen, zersplittert gelegenen Flurstücke. Sie galt es auszugleichen. Dass es gelang, zeigt die deutliche Verringerung der landwirtschaftlichen Grundstücke von 710 auf 206. Damit vergrößerten sich zwangsläufig die Bodeneinheiten. „Durch den Aus- oder Neubau von elf Kilometern Wirtschaftswegen sind die Flurstücke nun bedarfsgerecht an das öffentliche Wegenetz angeschlossen“, so Manfred Ritter vom Amt für ländliche Entwicklung. Großen Wert legte man auf die Landschaftspflege. Es sei sehr wichtig gewesen, die für die Region Stauden so typische Kulturlandschaft zu erhalten und zu sichern. „Auf einer Länge von 690 Metern wurden Baum- und Gehölzpflanzungen durchgeführt.“Darüber hinaus seien zur ökologischen Aufwertung auf einer Länge von über einem Kilometer Uferschutzstreifen entlang der Schmutter mit einer Fläche von 2,25 Hektar verwirklicht worden. „Landwirtschaftlich bedeutende Standorte wie Grünland, Gehölzbestände und Schilfgürtel wurden mit 7,43 Hektar im Grundbuch gesichert“, ergänzt er. Nicht zu vergessen, die Errichtung eines Regenrückhaltebeckens zur Verringerung der Hochwassergefahr. Die Flurneuordnung verursachte Kosten von 1,42 Millionen Euro. 1,24 Millionen entfielen auf Wegebau und Planung, der Rest auf Landschaftspflege, Landerwerb und Bodenordnung. Die Grundstückseigentümer müssen 125000 Euro berappen. Neu erstrahlen zudem zwei Feldkreuze. Sie wurden im Auftrag der Teilnehmergemeinschaft renoviert und wieder aufgestellt.