84 jähriger Messerstecher sitzt jetzt in U Haft
Ermittlungsrichter am Amtsgericht Augsburg erlässt Haftbefehl gegen den Rentner aus Diedorf, der am Vatertag seinen Sohn niedergestochen haben soll. Tatwaffe war ein Küchenmesser
Am Freitag wurde gegen den 84-jährigen Rentner aus Diedorf im Landkreis Augsburg Haftbefehl wegen versuchten Mordes in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung erlassen. Er sitzt jetzt in Untersuchungshaft. Der Mann soll am Vatertag seinen 58 Jahre alten Sohn in Diedorf mit einem Küchenmesser niedergestochen haben. Laut Polizei dauern die Ermittlungen zum Motiv und zum genauen Tathergang noch an.
Der Regen hat mittlerweile das weggewaschen, was viele Diedorfer nach dem Vorfall schockierte: Dutzende rote Flecken auf dem Gehweg vor dem Haus verschaffen einen Eindruck davon, wie schwer die Verletzungen des 58-Jährigen gewesen sein müssen. Er hatte sich nach der Attacke offenbar aus dem Haus geschleppt – dort fanden ihn dann die Retter. Er wurde ins Klinikum Augsburg gebracht. Die Polizeibeamten konnten den Rentner vor Ort festnehmen – er wurde in den Arrest des Polizeipräsidiums Schwaben Nord gebracht und noch am Nachmittag von den Beamten der Kripo vernommen.
Offenbar war es im Treppenhaus des Mehrfamilienhauses zu dem Angriff gekommen. Dort soll der 84 Jahre alte Mann gegen 11.30 Uhr mit einem Küchenmesser auf seinen Sohn eingestochen und ihn verletzt haben. Über die Art der Verletzungen gibt es derzeit noch keine Informationen. Auch das Motiv ist nicht bekannt. Während anfangs von einem Streit die Rede war, teilte die Polizei in Absprache mit der Staatsanwaltschaft Augsburg am Freitag mit: Zur Auseinandersetzung sei es „aus einem noch nicht feststehenden Anlass“gekommen. In deren Verlauf habe der Vater im Treppenhaus mit einem Messer auf seinen Sohn eingestochen und diesem schwere, aber nicht lebensbedrohliche Verletzungen zugefügt. Die ihren Mann begleitende Schwiegertochter des Tatverdächtigen verständigte sofort den Rettungsdienst. Am Vatertag hieß es, dass der Sohn etwas abholen wollte.
Nach dem Notruf landete auch ein Rettungshubschrauber auf dem Feld in Richtung Gessertshausen. Dazu kam ein Helikopter der Polizei. Zur Spurensicherung in und um das Zweifamilienhaus, das sich in zweiter Reihe etwas abseits der Straße am Ortsende der Marktgemeinde befindet, wurde der Bereich um den Tatort abgesperrt. Die Polizei markierte die Bluttropfen auf dem Asphalt mit roter und weißer Farbe und nahm Proben. Die Ermittlungen wurden von der Kripo Augsburg übernommen.
Wird der 84-Jährige nach den Ermittlungen tatsächlich wegen versuchten Mordes in Tateinheit mit schwerer Körperverletzung angeklagt und verurteilt, dann droht ihm eine mehrjährige Haftstrafe. Auf die Dauer der Strafe hat das hohe Alter übrigens grundsätzlich keinen Einfluss. Anders kann es bei der Frage der Haftfähigkeit sein.
Sohn verlor nach der Attacke im Treppenhaus offenbar viel Blut