Wenn Blutgerinnsel das Leben bedrohen
In der ärztlichen Vortragsreihe in Stadtbergen geht es am Montag um das Thema Lungenembolien. Wer besonders gefährdet ist
Stadtbergen Hin und wieder hört man von einer Lungenembolie, die als Folge von bestimmten Operationen, von Gefäßproblemen, aber auch etwa nach langem Sitzen zum Beispiel bei Langstreckenflügen drohen kann. Jemandem, dessen Bein nach einem Bruch längere Zeit eingegipst ist, kann das ebenfalls blühen. Eine Lungenembolie kann auch spontan, also ohne erkennbaren Auslöser, auftreten. Was ist das eigentlich, was macht sie gefährlich, und wie kann man sie erkennen und behandeln?
Darüber informiert der Oberarzt an der I. Medizinischen Klinik des Klinikums und Privatdozent Thomas Berghaus in der ärztlichen Vortragsreihe.
Von einer Lungenembolie spricht man laut Berghaus, wenn ein arterielles Blutgefäß der Lunge durch ein Blutgerinnsel verstopft wird. Die Erkrankung äußert sich in akuter Atemnot und starken Brustschmerzen, mitunter spuckt der Patient Blut. Es kann zum Herzversagen kommen. Jeder siebte bis zehnte Patient stirbt, das sind mindestens 40 000 Menschen jährlich in Deutschland. Die Dunkelziffer ist hoch, oft wird laut Berghaus nicht ermittelt, dass hinter einem Todesfall ursprünglich eine Lungenembolie steckte. Sie ist damit für mehr Todesfälle verantwortlich als der akute Herzinfarkt.
Die Erkrankung erfordert schnelles Handeln. Sicher feststellen kann man eine Lungenembolie durch Untersuchung der Lungenarterien durch Computertomografie oder durch Feststellung des Blutflusses in der Lunge mittels nuklearmedizinischer Bildgebung. Ist die Verstopfung gefunden, dann hängt die Behandlungsweise laut Berghaus vom Schweregrad der Lungenembolie ab. Ist die Verstopfung weniger gravierend, dann kann man sie durch blutverdünnende Mittel behandeln. In bedrohlicheren Fällen muss das Blutgerinnsel durch spezielle Medikamente aufgelöst oder der Pfropf mit technischen Verfahren entfernt werden. Berghaus wird das alles im Einzelnen erläutern.
Hat man eine Lungenembolie überstanden, so besteht ein erhöhtes Risiko, noch einmal eine zu erleiden. Häufig müssen Betroffene dann dauerhaft Blutverdünner einnehmen. Dabei wird stets abgewogen, ob der Nutzen die Nachteile überwiegt.
Der Referent ist Spezialist für diese Erkrankung. Für die Behandlung der Lungenembolie ist die I. Medizinische Klinik am Klinikum Augsburg ein anerkanntes Zentrum.