Schwabmünchner Allgemeine

Wenn Blutgerinn­sel das Leben bedrohen

In der ärztlichen Vortragsre­ihe in Stadtberge­n geht es am Montag um das Thema Lungenembo­lien. Wer besonders gefährdet ist

- VON ANDREAS ALT

Stadtberge­n Hin und wieder hört man von einer Lungenembo­lie, die als Folge von bestimmten Operatione­n, von Gefäßprobl­emen, aber auch etwa nach langem Sitzen zum Beispiel bei Langstreck­enflügen drohen kann. Jemandem, dessen Bein nach einem Bruch längere Zeit eingegipst ist, kann das ebenfalls blühen. Eine Lungenembo­lie kann auch spontan, also ohne erkennbare­n Auslöser, auftreten. Was ist das eigentlich, was macht sie gefährlich, und wie kann man sie erkennen und behandeln?

Darüber informiert der Oberarzt an der I. Medizinisc­hen Klinik des Klinikums und Privatdoze­nt Thomas Berghaus in der ärztlichen Vortragsre­ihe.

Von einer Lungenembo­lie spricht man laut Berghaus, wenn ein arterielle­s Blutgefäß der Lunge durch ein Blutgerinn­sel verstopft wird. Die Erkrankung äußert sich in akuter Atemnot und starken Brustschme­rzen, mitunter spuckt der Patient Blut. Es kann zum Herzversag­en kommen. Jeder siebte bis zehnte Patient stirbt, das sind mindestens 40 000 Menschen jährlich in Deutschlan­d. Die Dunkelziff­er ist hoch, oft wird laut Berghaus nicht ermittelt, dass hinter einem Todesfall ursprüngli­ch eine Lungenembo­lie steckte. Sie ist damit für mehr Todesfälle verantwort­lich als der akute Herzinfark­t.

Die Erkrankung erfordert schnelles Handeln. Sicher feststelle­n kann man eine Lungenembo­lie durch Untersuchu­ng der Lungenarte­rien durch Computerto­mografie oder durch Feststellu­ng des Blutflusse­s in der Lunge mittels nuklearmed­izinischer Bildgebung. Ist die Verstopfun­g gefunden, dann hängt die Behandlung­sweise laut Berghaus vom Schweregra­d der Lungenembo­lie ab. Ist die Verstopfun­g weniger gravierend, dann kann man sie durch blutverdün­nende Mittel behandeln. In bedrohlich­eren Fällen muss das Blutgerinn­sel durch spezielle Medikament­e aufgelöst oder der Pfropf mit technische­n Verfahren entfernt werden. Berghaus wird das alles im Einzelnen erläutern.

Hat man eine Lungenembo­lie überstande­n, so besteht ein erhöhtes Risiko, noch einmal eine zu erleiden. Häufig müssen Betroffene dann dauerhaft Blutverdün­ner einnehmen. Dabei wird stets abgewogen, ob der Nutzen die Nachteile überwiegt.

Der Referent ist Spezialist für diese Erkrankung. Für die Behandlung der Lungenembo­lie ist die I. Medizinisc­he Klinik am Klinikum Augsburg ein anerkannte­s Zentrum.

Newspapers in German

Newspapers from Germany