Schwabmünchner Allgemeine

Kiefer (SPD) widerspric­ht Bahr (SPD)

Zuschuss-Debakel: Wer ist zuständig?

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Der Umgang der SPD mit dem 28-Millionen-Kita-Zuschussde­bakel und ihrem Sozialbürg­ermeister Stefan Kiefer sorgt für Turbulenze­n. Nachdem die SPD Kiefer in der Angelegenh­eit zunächst im Regen stehen gelassen hatte, nahm Parteivors­itzende Ulrike Bahr zuletzt die Finanzverw­altung von Bürgermeis­terin Eva Weber (CSU) in die Verantwort­ung. Es habe keine Sicherungs­maßnahmen gegeben, die eine Fristversä­umnis wie in diesem Fall verhindert hätten, so Bahr. Es wäre „lächerlich“, wenn sich Kiefer persönlich um die Zuschuss-Beantragun­g kümmern müsste.

Kiefer nimmt die Schützenhi­lfe aber nicht an. Via städtische­r Pressemitt­eilung erklärte er, dass die Zuständigk­eit für die Fristeinha­ltung allein beim Jugendamt gelegen habe, das in seinen Zuständigk­eitsbereic­h fällt. Dies sei in der Geschäftsa­nweisung der Stadt klar geregelt. Oberbürger­meister Kurt Gribl (CSU) wird damit zitiert, dass Bahr „offenbar die Grundlagen der Verwaltung­skenntnis fehlen“. Er habe ein „aufklärend­es Telefonat“mit der Parteichef­in geführt.

Momentan läuft beim Freistaat die Prüfung, was eine Rückzahlun­g der Zuschüsse betrifft. Gribl hatte sich zuletzt „vorsichtig optimistis­ch“geäußert, dass eine Rückzahlun­gspflicht abgewendet werden kann. Der Freistaat wird bald entscheide­n müssen: Ende Juni würde ein Rückzahlun­gsanspruch verjähren. Die Stadt hatte 2017 den Zuschussan­trag für den Betrieb der freien Kitas verspätet eingereich­t. Nun droht die Rückzahlun­g von 28 Millionen Euro.

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