Das Abitur legt jetzt eine Pause ein
Gymnasien im Kreis ziehen Halbzeitbilanz
Abiturienten können kurz durchatmen. Sie haben die Halbzeitpause erreicht. Die schriftlichen Tests sind seit diesem Freitag absolviert, das Kolloquium folgt im Juni. Innerhalb von 14 Tagen haben die Schüler drei Prüfungen geschrieben, zuletzt im Fach Deutsch. Von „zwei intensiven Wochen“spricht Alexander Pfaffendorf, der Direktor des LeonhardWagner-Gymnasiums in Schwabmünchen. Nach den schriftlichen Tests, die am LWG in der Schulmensa stattfanden, müssen die 125 Abituranwärter noch zwei mündliche Prüfungen absolvieren. Allerdings gönnt der Plan den Schülern jetzt eine Verschnaufpause bis 4. Juni. Alexander Pfaffendorf ist zufrieden: „Bisher ist alles gut verlaufen, trotz Hindernissen bei der Matheprüfung.“Denn ein Diebstahl in Niedersachsen hatte die schriftliche Prüfung auch in Königsbrunn und Schwabmünchen durcheinandergewirbelt. Diebe hatten sich in Goslar an einem Schultresor zu schaffen gemacht, in dem Prüfungsbögen lagen. Das Ministerium löste den Notfallplan aus und stellte Ersatzaufgaben. Auch Bayern war betroffen – als eines der acht Bundesländer, die sich an einem gemeinsamen Pool von Abituraufgaben bedienen.
So erreichte der Alarm auch die Gymnasien im südlichen Landkreis Augsburg, wo sich rund 270 Schüler der Prüfung stellen. Alexander Pfaffendorf berichtet: „Der Notfallplan hat sehr gut funktioniert, die Schüler haben nichts gemerkt. Früh um sechs Uhr haben wir die passwortgeschützten Ersatzaufgaben ausgedruckt und 125 Mal vervielfältigt.“
Am Gymnasium Königsbrunn stellen sich derzeit 148 Schüler der Reifeprüfung, darunter auch fünf externe Kandidaten, die sich an anderen Instituten, zum Beispiel an Waldorfschulen, auf die Herausforderung vorbereitet haben. So ist auch das Lehrerkollegium während der Abiturzeit stark gefordert, sagt die Königsbrunner Rektorin Eva Focht-Schmid: „Mit vollem Personalaufwand sind wir im Einsatz. Alle sind in irgendeiner Weise betroffen.“Helmut Deuringer, Mitarbeiter der Schulleitung, berichtet: „Im Landkreis war die Zahl der Abiturienten jahrelang sinkend. Aber nun steigen die Zahlen wieder.“
Der Aufwärtstrend bestätigt sich auch in den Neueinschreibungen: am LWG in Schwabmünchen werden 137 neue Schüler die fünfte Klasse beginnen, im letzten Jahr waren es 121.