Weihnachten und ein internationales Trio
Drei Musiker und ihre flexible Musik in der Buchhandlung Schmid in Schwabmünchen
Was hat das vergangene und das kommende Weihnachtsfest mit dem Konzert von Sabrina Palm, Steve Crawford und Conor Mallon in der Buchhandlung Schmid in Schwabmünchen zu tun? Mehr als man eigentlich im Mai denken könnte.
Ein Schotte, ein Ire und eine Deutsche, schon das ist eine interessante Mischung. Noch spannender ist die Musik, die die Drei miteinander machen. Sabrina Palm und Steve Crawford touren ja schon ein paar Jahre zusammen erfolgreich durch Europa. 70 Konzerte haben sie etwa pro Jahr. Jetzt verständigten sie sich auf eine Deutschlandtour mit fünf Auftritten, und zwar im Trio. Dafür holten sich die beiden den Dudelsackspieler Conor Mallon mit auf die Bühne. „Es ist einfach zwischendurch spannender und schöner, mal in einer neuen Formation zu spielen“, erzählt Sabrina Palm und schwärmt geradezu für den den Iren: „Er ist in der Lage, mit seiner Band riesige Säle zu füllen und hat auch schon wichtige Preise gewonnen.“Getroffen haben sich die Drei, die sich natürlich kennen, vor ihrer Deutschlandtournee nicht. Wie geht das dann mit dem Proben der Stücke? „Wir schicken einfach die Musik rum. Jeder probiert seinen Teil, den er für dazu passend empfindet. Dann treffen wir uns im Hotel vor dem Auftritt und üben kurz. Das funktionierte bestens“, erzählt Palm, die als erste Deutsche die Prüfung zum Lehrer für traditionelle Musik in Dublin bestand, begeistert in der Pause.
Vorher hatte das Publikum schon viel Freude mit dem Trio. Ob langsam oder fetzig, ob traditionell oder zeitgenössisch, ob bekannt oder unbekannt, ob instrumental oder mit Gesang, den Gästen in der bei Konzerten ausverkauften Buchhandlung gefällt, was sie auf Geige, Gitarre, Dudelsack und verschiedenen Flöten geboten bekamen.
In der Pause gab es viele angeregte Unterhaltungen und das obligatorische Bier aufs Haus. Danach ging alles etwas lockerer, beschwingter und fröhlicher zu. Die Fans klatschen mit, warfen Jubelrufe ein, und die Musiker liefen dadurch zu Höchstform auf. Und: Es gab auch den inzwischen mehr und mehr obligatorischen Teil der Publikumsbeteiligung, allerdings diesmal auf neue und ganz andere Art und Weise: Die Zuhörer sollten sich zu einem Instrumental einen Text vorstellen. Und man sah es in den Köpfen rattern.
Danach ging es musikalisch so richtig wild her. Sabrina Palm strich ihre Geige so heftig, dass gleich die Pferdehaare des Bogens barsten und schüttelte so kräftig ihr Haupthaar, dass es beinahe zwischen die Saiten und den Bogen gerieten. Ein faszinierendes Bild, wenn man auch noch beobachtete, wie ihre Augen dabei blitzten. Musikbegeisterung pur, bei allen Dreien, auch bei den lautstark geforderten Zugaben.
Auch ja: Weihnachten: 1. Palm liebt Weihnachtsgebäck und hortet es, um während dem Rest des Jahres nur nicht darauf verzichten zu müssen. 2. Sie pries ihre CD zum Verkauf mit den Worten an, dass sie als Weihnachtsgeschenk bestens geeignet seien und vorausschauend zu handeln ohnehin geboten sei, um in der „staden Zeit“nicht in Hektik zu geraten.