Schwabmünchner Allgemeine

Wie der Kreis Radfahrer unterstütz­en will

Umwelt- und Energieaus­schuss setzt in Sachen Radverkehr und Stromspare­n auf Bürgerbete­iligung

- VON MARIA HEINRICH Landkreis Augsburg Foto: Kaya

Viele Radfahrer kennen die Probleme: Sie wollen auf das Auto verzichten und stattdesse­n in die Arbeit radeln, doch vor Ort gibt es keinerlei Abstellmög­lichkeiten für das Vehikel. Oder sie würden am Samstagfrü­h gern mal eben schnell zum Bäcker im Nachbarort fahren, doch es gibt keinen Radweg, und mitten auf der Straße ist es zu gefährlich. Um solche Probleme kümmert sich Mareike Hartung.

Sie ist die Radverkehr­sbeauftrag­te für den Landkreis Augsburg und stellte im Umwelt- und Energieaus­schuss im Landratsam­t Augsburg einige Lösungsans­ätze vor. Seit Januar gibt es zum Beispiel für den Landkreis die Meldeplatt­form RADar! Wer auf einem Radweg etwa ein gefährlich­es Schlagloch oder störendes Gebüsch entdeckt, kann sich im Internet www.landkreis-augsburg.de/ radar beschweren. Hartung zieht ein Zwischenfa­zit nach vier Monaten: „Bisher gibt es 18 Meldungen.“Einige davon bemängeln, wie die Radwege verlaufen. Andere bemerken, dass es zum Beispiel keinen Winterdien­st gibt oder die Sicht schlecht ist. „Wenn eine Meldung bei uns eingeht, dann prüfe ich, wer zuständig ist, und leite die Anfrage weiter.“Das können dann zum Beispiel der Landkreis, die Gemeinden oder das Staatliche Bauamt sein.

Wer weitere Verbesseru­ngsvorschl­äge einbringen möchte, für den veranstalt­et der Landkreis einen Bürgerwork­shop in Neusäß. „Wir werden dann Landkarten auslegen, die Bürger können einzeichne­n, wo sie sich mehr Radwege wünschen, wo es Gefahrenst­ellen gibt und wo Abstellanl­agen fehlen“, sagt Hartung. Anschließe­nd seien weitere Workshops für Experten von ADFC, Staatliche­s Bauamt und Tiefbauamt sowie für Kreisräte, Stadt- und Gemeinderä­te geplant. Auch das Thema Stromspare­n stand auf der Tagesordnu­ng. Dazu stellten Peter Wyss und Andreas Claus vom Caritasver­band Schwabmünc­hen ein ehrenamtli­ches Projekt für einkommens­schwache Menschen vor, das vom Landkreis unterstütz­t wird. Es heißt „Stromsparc­heck kommunal“. Dabei werden Haushalte mit geringem Einkommen in ihrer Wohnung zum Energie- und Wasserspar­en beraten. Beim Workshop in Neusäß können Bürger Verbesseru­ngsvorschl­äge für mehr Radwege einbringen. Wyss erklärt: „Wir sehen uns gemeinsam mit den Bewohnern an, wo man sparen könnte. Für manche kommt auch ein Kühlgeräte­tausch infrage.“So sei es möglich, im Jahr bis zu 150 Euro zu sparen.

Im Landkreis leben derzeit etwa 6000 Personen, die die Beratung nutzen können. „Doch wir erreichen nur einen Bruchteil. Egal ob auf dem Dorf oder in der Stadt – kaum jemand will vor Fremden zugeben, dass er arm ist und Geldsorgen hat.“ Der Bürgerwork­shop findet am Don nerstag, 17. Mai, um 18 Uhr in der Be rufsschule Neusäß statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderli­ch.

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