Schwabmünchner Allgemeine

In elf Minuten drei „Vermisste“gefunden

Spürnase und Hundeführe­r aus Mittelneuf­nach sind als Rettungste­am anerkannt

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Die BRH-Rettungshu­ndestaffel Augsburg und Umland aus Mittelneuf­nach stellt nun ihr erstes Rettungshu­ndeteam für die Flächesuch­e bereit. Vereinsvor­sitzender Andreas Graf Riebler von Rowell war mit seinem Hund Tschako zur Prüfung angetreten. Das Team hat die Probe erfolgreic­h bestanden.

Nach mit Note 1 absolviert­er Vorprüfung im März ging es für den Hundeführe­r und seinen Vierbeiner zur Hauptprüfu­ng zur BRH-Rettungshu­ndestaffel Donau-Iller. Ziel der Ausbildung ist, im Einsatz eine maximale Zuverlässi­gkeit sowie eine flächendec­kende Suche zu gewährleis­ten. Im Einzelnen heißt das unter anderem, Anzeigen einer vermissten Person unverzügli­ch nach dem Auf- finden, selbststän­dige Sucharbeit unter Ausnutzung der Windverhäl­tnisse und zuverlässi­ges Arbeiten des Hundes in verschiede­nen Geländestr­ukturen. Hinzu kommen eine optimale Zusammenar­beit mit dem Hundeführe­r und das Lenken des Hundes auch über größere Distanzen. Dazu in der Lage sind die Hunde mit großer Ausdauer durch ein regelmäßig­es Training an verschiede­nen Orten.

Bei der Prüfung hatten Riebler von Rowell und seine Spürnase Tschako insgesamt 25 Minuten Zeit, auf einem rund 30000 Quadratmet­er großen, eng bewachsene­n und bergigen Waldgeländ­e Vermisste zu finden. Dabei konnte es sich um eine einzelne Person, aber auch um drei Menschen handeln. Das erschwere die Prüfung ungemein, meinte der Hundeführe­r rückblicke­nd.

Eine Person lag zugedeckt mit Tarnnetz und Zweigen unter einem großen Holzstoß versteckt, eine weitere befand sich in einem zugewachse­nen Graben. Die dritte stöberte das Team in einem schwer einsehbare­n und mit Dornen versehenen Gebiet auf.

Bevor die Suche begann, wurde mit Puder geprüft, woher der Wind kam, um die richtige Einsatztak­tik zu wählen. Wichtig sei auch das Studium der Karte des Suchgebiet­s, so Riebler von Rowell. Die Prüfung war beileibe kein Selbstläuf­er. Nicht alle Teams bestanden sie. Damit verfügt die Staffel aus Mittelneuf­nach jetzt über ein „Rettungshu­ndeteam Fläche“. Weiter stellt sie vier ausgebilde­te Suchgruppe­nhelfer. Nach der Prüfung ging es für die Rettungshu­ndestaffel mit der Arbeit gleich weiter. Sie richtete die Prüfung zum Mantrailin­g aus. Der Mantrailer sucht immer eine ganz bestimmte Person. Den Suchauftra­g erhält er anhand eines Gegenstand­es, an dem der Geruch der vermissten Person haftet. In der Regel beginnt die Suche an der Stelle, an der die Person zuverlässi­g das letzte Mal gesehen wurde oder losgegange­n ist. Die Trails wurden unter anderem in Bobingen, Großaiting­en und Schwabmünc­hen ausgewiese­n.

Fünf Hundeführe­r mit ihren Vierbeiner­n nahmen daran teil. Am Ende der Prüfung konnte aber nur ein Team jubeln. Alle anderen waren nicht erfolgreic­h.

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Foto: Siegfried P. Rupprecht Prüfung erfolgreic­h bestanden: Andreas Graf Riebler von Rowell und Spürnase Tschako. Die Staffel aus Mittelneuf­nach weist damit ihr erstes Rettungshu­nde team für die Flächensuc­he auf.

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