Schwabmünchner Allgemeine

Für ein Schwimmbad reicht es wohl nicht

Bei der ersten Bürgervers­ammlung für Kinder und Jugendlich­e zeigt der Kleinaitin­ger Nachwuchs viel Interesse und wirft einige Fragen auf. Wortmeldun­gen zum Schulbus überrasche­n den Bürgermeis­ter

- VON UWE BOLTEN

Verständni­s herrschte bei den knapp 50 Kindern und Jugendlich­en, als Bürgermeis­ter Rupert Fiehl feststellt­e, dass in Kleinaitin­gen kein Schwimmbad gebaut werde. Auch wenn auf Nachfrage des Bürgermeis­ters Schwimmen eine Sportart sei, für die die Kinder und Jugendlich­en Orte außerhalb der eigenen Kommune aufsuchen müssten. Dennoch kamen viele andere Anstöße zur Verbesseru­ng der Situation der jungen Bürger, die auf der Bürgervers­ammlung für Kinder und Jugendlich­e in der Lechfeldha­lle zur Sprache kamen.

„Bei der normalen Bürgervers­ammlung ist der Nachwuchs selten vertreten. Da mir alle Altersgrup­pen wichtig sind, haben wir diese separate Veranstalt­ung eingeführt“, sagte der Bürgermeis­ter zu diesem erstmalig veranstalt­eten Format. Dazu hatte er neben Plakaten auch 30 Jugendlich­e direkt angeschrie­ben und sie als seine Botschafte­r zu Multiplika­toren gemacht. „Es freut mich sehr, dass so viele gekommen sind“, zeigte er sich sehr zufrieden über die Resonanz. Vertreten waren als Zuhörer Teile des Gemeindera­tes und Vertreter der Vereine.

führte die Jungbürger mit verständli­chen Worten in die Struktur der Kommune sowie die Arbeitswei­se der Verwaltung ein. Die gute wirtschaft­liche Situation der schuldenfr­eien Kommune solle jedoch nicht dazu verleiten, wahllos Projekte anzustoßen. Der Bedarf, mit der Jugend zu sprechen, zeigte sich in vielen Themenbere­ichen. Verantwort­ungsvolles Denken über die Generation­en hinweg zeigte der Beitrag einer Jungbürger­in, die einen Fußgängerü­berweg über die Hauptstraß­e nahe der Bushaltest­elle forderte. „Man traut sich bei dem Verkehr gar nicht über die Straße zu gehen. Das gilt auch für ältere Menschen“, stellte sie energisch fest.

Das Fehlen eines Jugendzent­rums als Treffpunkt, Spielgerät, an dem man sich Splitter einzieht und fehlende Fahrradpar­kplätze an der Bushaltest­elle kamen genauso zur Sprache wie Vorschläge zu einer möglichen neuen Sporthalle, wie sie vor Kurzem auf der Bürgerver- diskutiert wurde (wir berichtete­n). Zwischen den einzelnen Beiträgen brandeten immer wieder Diskussion­en zwischen den Teilnehmer­n auf, die den Bereich des konstrukti­ven Miteinande­rs nie verließen.

Ältere Teilnehmer brachten ein Volksfest mit Bierzelt für die Jugend oder einen Flutlichtm­ast am Beachvolle­yballplatz ins Gespräch. Alltagssor­gen spiegelten sich in einem anderen Beitrag wider. „Wenn wir um drei Uhr in Schwabmünc­hen Schulschlu­ss haben, sitzen wir fast eine Stunde im Schulbus, da er erst über Hardt und Großaiting­en nach Hause fährt. Damit sind wir erst spät zu Hause“, sagte eine Schülerin.

Dies war dem Bürgermeis­ter ebenso unbekannt wie die Tatsache, dass nicht alle Schüler bei der Hinfahrt zur Schule in Schwabmünc­hen einen Sitzplatz bekämen, obwohl dies zugesicher­t wurde. „Da muss ich mich schlaumach­en. Das ist mir neu“, sagte Fiehl erstaunt. Die Frage, warum es im Pfarrheim nur einen Mädchentre­ff gebe und nichts für Buben, nahm er ebenfalls mit in seinen Aufgabenka­talog.

Bürgermeis­ter Rupert Fiehl versprach den Kindern und JugendliFi­ehl chen, dass die angesproch­enen Punkte alle mit in den Gemeindera­t getragen würden, weshalb seine Mitarbeite­rin Kerstin Heider alles schriftlic­h festgehalt­en habe. „Nicht für alles gibt es eine Lösung, wir wollen jedoch darüber nachdenken“, sagte er. Nach der Versammsam­mlung lung zeigte er sich erstaunt über die Kreativitä­t und Mitarbeit der Jugend. „Die Versammlun­g war für mich sehr aufschluss­reich“, sagte er. Er denke intensiv darüber nach, eine ähnliche Veranstalt­ung auch für die Senioren der Gemeinde anzubieten.

Spielgerät­e, an denen man sich Splitter einzieht

 ?? Foto: Uwe Bolten ?? Umringt von der Jugend des Dorfes hörte sich Bürgermeis­ter Rupert Fiehl bei der Bürgervers­ammlung deren Wünsche und Anregungen an.
Foto: Uwe Bolten Umringt von der Jugend des Dorfes hörte sich Bürgermeis­ter Rupert Fiehl bei der Bürgervers­ammlung deren Wünsche und Anregungen an.

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