Hier klappert es noch am Bach
Ihre Geschichte reicht 2000 Jahre zurück. Sie sind Denkmäler für vielfältige Verfahrenstechnik. Beim Deutschen Mühlentag am Pfingstmontag präsentieren sich Mühlen den Besuchern mit einem Extraprogramm
Es klappert die Mühle am rauschenden Bach … So war es einst überall. Die Wasserkraft war der wichtigste Treiber. Und in den Mühlen wurde beileibe nicht nur Getreide zu Mehl gemahlen. Auch Öl floss zwischen den Mühlsteinen heraus, Tierhäute wurden gewalkt, Hadern gestampft, Holz gesägt, Eisen geschmiedet. Der Müller war ein Tausendsassa, der mit einer komplexen Maschine umging. Heute heißt das „Verfahrenstechnik“.
Immer am Pfingstmontag stehen unsere Mühlen besonders im Blickpunkt. Der inzwischen 25. Deutsche Mühlentag am 21. Mai lenkt die Aufmerksamkeit auf technische Denkmäler, deren Geschichte über 2000 Jahre zurückreicht. Auch in unserer Region haben zahlreiche noch aktive oder museale Mühlen ein Extraprogramm zum Mühlentag zusammengestellt.
● Römerstr. 53, info@mittlere-muehle-bobingen.de, geöffnet 10 bis 17 Uhr, stündlich Führungen und Biergarten. Erstmals wird sie urkundlich 1427 erwähnt, ein denkmalwürdiger Bau mit Mühleninsel, 1997 saniert und seit 2014 Kultur- und Kommunikationszentrum sowie technisches Denkmal. Ihre Technik entspricht dem Stand nach Jahrhundertwende. ●
Franzengasse 21, info@klostermuehlenmuseum.de, geöffnet 11 bis 17 Uhr, stündlich Führungen, Kinderaktionen u. a. Brotbacken, Getreide schroten, Buchbinden, Heufiguren wickeln, Papierschöpfen, dazu Mühlenmarkt, Musik, Volkstanz, Bewirtung. Die ehemalige Klostermühle mit Wasserrad war bis 1959 in Betrieb, seit 1997 Mühlenmuseum mit Getreidemühle, Papiermühle, Ölmühle.
● Mühlweg 2, geöffnet 11 bis 17 Uhr zur Besichtigung. Sie ist die älteste nachweisbare Mühle im Ort, Sägemühle seit 1544.
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Hofmühlenweg 21, geöffnet 10 bis 17 Uhr, Besichtigung der laufenden Mühle läuft, Mühlenladen, Festbetrieb mit Musik, Ochs am Spieß, nachmittags Ponyreiten. Als Mahlmühle mit Wasserantrieb besteht sie seit 1433, seit 1857 im Besitz der Familie Vogt.
● Brunnenmühle 1, geöffnet 13 bis 19 Uhr, Besichtigung der laufenden Mühle, Kinderaktionen, Grillspezialitäten, Alleinunterhalter. Die funktionsfähige ehemalige Mahlmühle ist jetzt Museum und Erlebnismühle.
● Museum KulturLandRies, Klosterhof 8, geöffnet 13 bis 17 Uhr, Besichtigung der laufenden Ölmühle. Auf dem weitläufigen Gelände des Museums laden außerdem vier kulturhistorische Ausstellungen, u. a. zur Brotkultur, zu Streifzügen durch einstige Lebenswelten ein. Die historische Ölmühle stammt von ca. 1900. ●
geöffnet 13 bis 17 Uhr, die Besucher können dem Schmied bei der Arbeit zusehen, wenn er das Eisen am offenen Feuer zum Glühen und unter seinen geschickten Hammerschlägen in Form bringt, um Zier- und Gebrauchsgegenstände daraus herzustellen. Auch die historische WasserkraftTurbine von 1889 mit Transmission wird in Betrieb genommen. Die Werkstätte des letzten Hammerschmieds Serafin Stocker ist im Originalzustand zu sehen. Im Stocker- hof ist die Sonderausstellung „Angebandelt. Ein Date mit der Schürze“zu besichtigen.
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info@katzbrui-muehle.de, geöffnet 11 bis 17 Uhr, Besichtigung der laufenden Mühle, Bewirtung. Die altdeutsche Getreidemühle mit Wasserrad ist komplett und funktionsfähig, heute Museum.
● Drei Mühlen laufen im Ort und es gibt einen 2,5 km langen Mühlenrundweg durch den Ortskern. Die
Schmiedestr., ist geöffnet 11 bis 18 Uhr, Besichtigung, Führungen mit Betrieb des Hammerund Schleifwerks nach Bedarf, Ausstellung mit Geschichte der Schmiede und historischen Werkzeugen.
Füssener Str. 4, geöffnet 10 bis 17 Uhr, stündlich Führungen, Bewirtung, Mühlenladen, Musik. Das Inventar von 1922 ist erhalten und funktionsfähig.
Schmiedestr. 18, geöffnet 10 bis 16 Uhr, Führungen, Besichtigung, Pumpenbetrieb. Das mittelschlächtige Zuppinger-Wasserrad zum Antrieb der Doppelkolbenpumpe ist Baujahr 1909.
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freilichtmuseum@glentleiten.de, geöffnet 9 bis 18 Uhr, Besichtigung bei teils laufenden Mühlen, Bastelwerkstatt für Kinder, Märchenerzählerin. Vorhanden sind die aus Fischbach (Lkr. Bad Tölz-Wolfratshausen), die aus Potzmühle (Lkr. Rosenheim), die aus Unterammergau, die mit Drechslerwerkstatt aus Unterlandtal (Berchtesgadener Land), der Einfirsthof mit aus Degerndorf, die aus Huglfing, das aus Schönegg.
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geöffnet 10 bis 17 Uhr, Sägebetrieb mit Vorführungen, Kinderprogramm, Ausstellung „Günztal“, Kraftwerksbesichtigung. Zu dem Mühlenensemble gehören die Mahlmühle, erbaut 1698, mit Mahlbetrieb bis 1916, die betriebsbereite Sägemühle und der historische Stadel; alle Gebäude stehen unter Denkmalschutz und wurden in barocker Fassung restauriert. Im Stadel befindet sich ein Ausflugslokal.