Ringeisen Werk baut an der Singold
Auf dem Areal des ehemaligen Bauhofs in Bobingen entsteht ein modernes Haus für Menschen mit Behinderung. Staatssekretär Hans Reichhart wirbt für die Lage „mitten drin“
Nun ist es soweit. Der Baubeginn einer Wohnanlage für Menschen mit Behinderung in Bobingen ist erfolgt. Hinter dem Projekt an der Wertachstraße – auf dem Gelände des früheren Bauhofs – steht das Dominikus-RingeisenWerk. In dem zweigeschossigen Gebäude soll Platz sein für zwölf erwachsene Menschen mit geistiger und eventuell zusätzlicher körperlicher Behinderung. Diesen wird ein Wohnen im Apartmentstil mit Betreuung und barrierefreiem Zugang ermöglicht, hieß es beim Spatenstich. Zusätzlich soll es noch Raum geben für zwölf weitere Personen im sogenannten „ambulant betreuten Wohnen“. Dort soll es nur stundenweise Betreuung geben. Weiterhin entstehen im Ober- und Dachgeschoss noch Räume für eine Wohngemeinschaft von bis zu fünf Personen, sowie drei Einzelappartements.
Das Dominikus-Ringeisen-Werk weist große Erfahrung im Bereich der Betreuung von geistig und körperlich behinderten Menschen auf.
So werden an dreißig Standorten in verschiedenen Regierungsbezirken mittlerweile 4200 Menschen betreut. Gleichzeitig wird auch für Beschäftigung der dort lebenden Menschen gesorgt. So werden die meisten der zukünftigen Bewohner der Anlage in Bobingen entweder in den Ulrichswerkstätten in Schwabmünchen Betätigung finden, oder sie sind auf dem ersten Arbeitsmarkt tätig.
Der ebenfalls anwesende Staatssekretär im bayerischen Ministerium für Finanzen, Hans Reichhart, freute sich über die bemerkenswert gute Lage der Einrichtung. Man ist nicht etwa irgendwo am Rand untergebracht, sondern „mitten drin“, so Reichhart. Dies bedeutet vor al- lem eine gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr, wie auch kurze Wege zum Einkaufen oder zum Arzt. Und die Lage direkt an der Singold ist ja fast schon „idyllisch“zu nennen.
Laut Architekt Jochen Jakob wird ein moderner Massivbau entstehen, der sich mit drei Geschossen gut in die umgebende Bebauung einfügen wird. Mit hohen Energiestandards der Bau fast Passivhaus-Charakter aufweisen. Eine Unterkellerung ist nicht vorgesehen, da man wegen der nahen Singold auch an eventuell auftretende Hochwasser denken muss. Deshalb ist der Bau, trotz Barrierefreiheit, etwas höher angelegt. Die Erreichbarkeit wird aber durch Rampen gewährleistet. Jeder Interessierte kann sich auch durch die detaillierte Bautafel, mit Abbildung des Gebäudes, einen Eindruck von dem gelungenen Konzept verschaffen. So wird endlich eine brachliegende Fläche mitten im Ort wieder mit Leben erfüllt. Bauherr ist die Sozial Bauen und Investieren GmbH um Geschäftsführer Karl-Heinz Rogg. Er bedankte sich in seiner Rede bei Bürgermeister Bernd Müller für die gute Zusammenarbeit. Schließlich musste ja das Grundstück von der Stadt erworben werden und die Planungen auf die Bedürfnisse der Stadt und der Nachbarn abgestimmt werden (wir berichteten). Dies ist in einer ausgesprochen erfreulichen und konstruktiven Weise geschehen. Das betonte auch der stellvertretende Vorstandsvorsitzende des Dominikus-Ringeisen-Werkes, Hanswird Dieter Strownal. Die Stadt habe die Stiftung mit offenen Armen empfangen und so ein gutes Klima für die Entstehung des Wohngebäudes, dessen Mieter und Betreiber die Dominikus-RingeisenStiftung sein wird, geschaffen.
Dann wurde zur Tat geschritten und der erste Spatenstich getan. Wenn die Bauarbeiter, die bereits vor Ort sind, ebenso enthusiastisch ans Werk gehen wie die Prominenz aus Politik und Wirtschaft, dann sollte der geplante Fertigstellungstermin im Spätsommer auf jeden Fall zu halten sein.
Mit hohen Energiestandards fast Passivhaus Charakter