Die Mischung macht’s
Technische Nostalgie und ein besonderer Biergarten locken viele Besucher nach Bobingen in die Mittlere Mühle. Warum die Organisatoren schon früh einen Schreck bekamen
Treppauf, treppab strömten die Besucher, um das technische Innenleben der Mittleren Mühle zu bestaunen. Dazwischen wuseln die Mitglieder des Fördervereins Mittlere Mühle, die emsig beschäftigt sind, für das Wohl der Mühlenbesucher zu sorgen. Die Anziehungskraft des technischen Denkmals ist auch zwölf Jahre nach seiner Restaurierung ungebrochen, das zeigen die zahlreichen Besucher, die teilweise aus dem weiten Umkreis kommen sowie die Stammgäste. Letztere schätzen die gemütliche Atmosphäre im Mühlenhof und vor allem die Köstlichkeiten, mit denen das Backteam die Besucher alljährlich verwöhnt.
Den diesjährigen Mühlentag hatte der Förderverein unter das Motto „Temporärer Biergarten“gestellt. Ein Angebot, das gerne angenommen wurde. Man saß in der Sonne oder stand im Schatten unter dem blühenden Holunder direkt an der Singold, man unterhielt sich und genoss die Köstlichkeiten, die das Backteam zauberte. Das BiergartenMotto, unter das der Verein den diesjährigen Mühlentag gestellt hatte, traf offensichtlich ins Schwarze. Denn wie die Besucher bedauernd feststellten, gibt es im Bobinger Stadtgebiet keinen typischen Biergarten. Da muss man schon nach Straßberg oder Burgwalden fahren. Aber dieser temporäre Biergarten im Mühlenhof hat außerdem etwas, das andere Biergärten nicht haben: einmal der Duft nach frisch Gebackenem, wenn die Franz Kunz vom Backteam Brot oder Seelen aus dem Backofen im Mühlenhof holt. Zum anderen ist es die Espresso-Ape – die mobile Kaffeebar, an der Gerhard Scherer aus fair gehandeltem Kaffee aus der Wehringer Bohnenschmiede einen belebenden Espresso braut. Und wer Appetit auf Süßes hat, für den hielt ein Team des Katholischen Frauenbundes Kaffee und Kuchen im Transmissionsraum bereit.
Viele der treuen Besucher des Mühlentages kommen wegen der köstlichen Backwaren, die das Backteam unermüdlich herstellt. Und nicht nur zum Kosten: In der Backstube schauen sie zu, wie der Teig geknetet wird und die Brote geformt werden. Sie fragen die Bäcker nach Kniffen rund ums Brot. Und Petra Nowak gibt bereitwillig Auskunft: „Wir haben zum Brotteig etwas Balsamico gegeben. Das färbt den Teig etwas dunkler und gibt eine feine säuerliche Note“, erklärt sie. Fast 150 Kilogramm Mehl hat das emsige Backteam für diesen Mühlentag verarbeitet. Und dennoch hatten die Veranstalter eine Schrecksekunde, wie Vorsitzende Gaby Durner verrät: „Es kamen schon früh so viele Besucher, und wir fürchteten, dass unsere Vorräte nicht ausreichen. Das Problem ist, dass man das schlecht vorausplanen kann. Aber glücklicherweise war Frau Volgmann vom Edeka-Supermarkt sofort bereit, uns auszuhelfen“, erzählt sie. Die Gäste genossen sichtlich den sonnigen Tag im idyllischen Mühlenhof-Biergarten.