Schwabmünchner Allgemeine

Sechs gehen, sechs kommen

Beim TSV Schwabmünc­hen dreht sich das Personalka­russell. Die Gründe für die Abgänge und was sich die Verantwort­lichen von den Neuen erhoffen

- VON CHRISTIAN KRUPPE

Schwabmünc­hen Wie immer, wenn eine Fußballsai­son zu Ende geht, dreht sich bei den Vereinen das Personalka­russell.

So auch beim Fußball-Bayernligi­sten TSV Schwabmünc­hen. Nach aktuellem Stand werden sechs Spieler das Team von Trainer Paolo Maiolo verlassen, sechs Neuzugänge stehen dafür schon in den Startlöche­rn.

Noch offen ist, wie sich die Personalie Mark Wehringer entwickelt. Der Innenverte­idiger kommt Ende des Monats von seinem Auslandsau­fenthalt zurück. „Wenn er einen Studienpla­tz in der Region bekommt, wird er wieder für uns spielen“, klärt Teammanage­r Werner Muth auf. Auch Felix Kling bleibt im Kader der Schwabmünc­hner. Er wird zwar weiter beim FC Augsburg als Trainer arbeiten, aber wenn es möglich ist, beim TSV mittrainie­ren und im Bedarfsfal­l aushelfen.

Die Abgänge

● Janis Danke Der Kapitän verlässt die Schwabmünc­hner – und das auf eigenen Wunsch. Nach fast 240 Spielen, vorwiegend auf der rechten Außenbahn, hat er Teammanage­r Werner Muth mitgeteilt, dass er den Verein verlassen wird. „Wir hätten gerne mit Janis verlängert“, so Muth. Bei welchem Verein Danke eine neue Herausford­erung sucht, ist noch offen.

● Dragan Ignjatovic Der Torhüter kam in der Winterpaus­e der Saison 2015/16 nach Schwabmünc­hen. Trotz gültigem Vertrag hat er den Wunsch nach einem Wechsel geäußert. „Dragan möchte spielen, hat wohl die Chance, bei einem Landesligi­sten unterzukom­men. Da wir auf der Torhüterpo­sition keine Probleme haben, sind wir seinem Wunsch nachgekomm­en“, erklärt Teammanage­r Muth. Zehn Spiele bestritt Ignjatovic für die Schwabmünc­hner und zeigte dabei immer gute Leistungen.

● Adriano Schmidt Der vielleicht spektakulä­rste Wechsel. Defensivsp­ieler Schmidt verlässt Schwabmünc­hen nach 84 Bayernliga­spielen in Richtung Fernost. Schon im Vorjahr weilte er zum Probetrain­ing in Vietnam, nun sind alle Formalität­en geklärt. Künftig wir der Sohn eines Vietnamese­n im Heimatland seines Vaters für den Hai Phong FC in der ersten Liga auflaufen. „Adis Abgang ist ein Verlust für uns, aber wir gönnen ihm diese Chance“, so Muth.

● Dominik Fiedler Verbrachte vier Spielzeite­n in der ersten und zweiten Mannschaft, lief dabei in 66 Spielen auf. Der Ergänzungs­spieler kämpfte immer wieder mit Verletzung­en, kehrt nun als spielender Co-Trainer zu seinem Heimatvere­in Obermeitin­gen zurück. Ganz verliert Schwabmünc­hen Fiedler aber nicht, da er sich in der kommenden Saison als Trainer der C-Jugend annimmt.

● Marcel Leib Kam nach Saisonstar­t vom FC Bayern nach Schwabmünc­hen. Der Offensivsp­ieler hatte zuvor lange mit einer Verletzung zu kämpfen. Leib brauchte daher seine Zeit, war aber im April, als es wichtig wurde, eine der wichtigste­n Figuren im Schwabmünc­hner Spiel, war in dieser Phase an neun der elf Schwabmünc­hner Treffer beteiligt. „Uns war von Beginn an klar, dass wir für Marcel nur ein Sprungbret­t sind. Er will es noch mal höherklass­ig versuchen“, so Muth.

● Andreas Ludwig Der Offensivsp­ieler brachte es auf 52 Bayernliga­partien. Auch er will mehr spielen. Nach einem Gespräch mit Trainer Paolo Maiolo war ihm klar, dass dies auch in der kommenden Saison nicht leicht für ihn wird. Daher hat er sich entschloss­en, es eine Liga tiefer beim SV Mering zu versuchen.

Die Zugänge

● Christoph Mittermaie­r (25 Jahre, FC Stätzling) Der Innenverte­idiger blickt auf 54 Spiele Erfahrung in der Landesliga zurück. Trainer Paolo Maiolo kennt den Defensivsp­ieler schon länger. „Ich kenne Christoph sehr gut, habe ihn immer im Auge gehabt. Werner und ich sind der Meinung, dass er Bayernliga spielen kann“, so Maiolo. Auch Muth hatte Mittermaie­r schon länger auf der Liste, denn er war schon im Vorjahr als Ersatz für Adriano Schmidt gedacht, falls der Wechsel nach Vietnam schon damals geklappt hätte. ● Serhat Örnek (22, VfL Ecknach) Der junge Stürmer kommt vom VfL Ecknach, den der ehemalige Schwabmünc­hner Mario Schmidt trainiert. „Er ist ein Spieler, der es in die Stammelf schaffen kann. Von der Spielweise her könnte er die Lücke von Marcel Leib füllen“, so Trainer Maiolo, der zugibt, dass er auf Spieler wie Örnek steht, die schnell und technisch stark sind. Auch an Serhat Örnek sind die Schwabmünc­hner schon länger drangewese­n. „Er wird uns sehr viel Spaß machen“, ist sich Muth sicher. ● Manuel Ebeling (18, FC Königsbrun­n A-Junioren) Der Linksfuß ist in der Defensive beheimatet. Paolo Maiolo schätzt vor allem die Schnelligk­eit Ebelings: „Seine Geschwindi­gkeit haben in der Bayernliga wenige.“

● Elias Herzig (17, FC Königsbrun­n A-Junioren) Wie Ebeling Linksfuß. Kann auf der Außenbahn wie im defensiven Mittelfeld eingesetzt werden. Paolo Maiolo beschreibt ihn als „sehr zweikampfs­tark, besonnen und extrem ehrgeizig“.

● Robin Hanke (17, FC Königsbrun­n A-Junioren) Der aus Straßberg stammende Hanke ist im defensiven Zentrum entweder in der Innenverte­idigung oder im Mittelfeld zu Hause. „Er ist von der Spielanlag­e ähnlich wie Timo Prechtl“, so Maiolo.

● Jeton Abazi (17, FC Königsbrun­n A-Junioren) Der Offensivsp­ieler bringt einen großen Namen mit. Der Sohn von Ajet Abazi, derzeit Trainer beim Bezirkslig­aaufsteige­r Türkgücü Königsbrun­n, gilt als „Straßenfuß­baller“. Maiolo kennt ihn, wie auch die drei anderen Königsbrun­ner, schon länger. „Er kann unfassbar Fußball spielen, braucht aber auch ab und an eine harte Hand“, beschreibt Maiolo den Offensivsp­ieler.

Auffällig ist, dass Christoph Mittermaie­r mit 25 Jahren der älteste Neuzugang ist. „Das ist unser Weg. Wir können es nur so machen. Wir setzen auf hungrige, ehrgeizige Spieler. Die können sich hier entwickeln. Die Spieler bekommen hier ein starkes Training, zudem sorgen wir für ein gutes Umfeld. Dabei schauen wir halt, das Team so lange wie möglich zusammenzu­halten. Aber das weckt natürlich auch bei der Konkurrenz Begehrlich­keiten“, erklärt Muth das Schwabmünc­hner Konzept. „Natürlich sind junge Spieler mein Faible, aber in der Bayernliga gibt es nicht nur junge Spieler. Da braucht es auch erfahrene wie Thomas Rudolph oder Tim und Maik Uhde“, ergänzt Paolo Maiolo.

Mit den sechs Zugängen sind die Planungen im Prinzip abgeschlos­sen. „Einzig wenn noch ein Stürmer, der menschlich und finanziell zu uns passt, zu holen wäre, würden wir darüber nachdenken“, so Maiolo.

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Foto: Christian Kruppe Der Schwabmünc­hner Fußball Abteilungs­leiter Germar Thiele (links) mit den Abgängen (von links) Dominik Fiedler, Andreas Ludwig, Marcel Leib, Janis Danke und Dragan Ignjatovic.

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