Buchkritik: Die drei Sonnen
Origineller Roman für Science-Fiction-Fans
„Die drei Sonnen“von Liu Cixin fängt den Leser mit einem mitreißenden Plot ein: Es beginnt damit, dass in der chinesischen Konterrevolution die Leiche einer 15-Jährigen von Rotgardisten aufgespießt und durchschossen wird. Anschließend wird der Vater des Mädchens auf ähnliche Weise hingerichtet, während die Schwester Ye Wenjie dabei zusehen muss. Aufgrund ihrer herausragenden Leistungen in Astrophysik wird sie zwei Jahre später auf eine Militärbasis geschickt, um dort zu arbeiten.
Die Handlung bricht an dieser Stelle abrupt ab und macht einen Sprung in die Zukunft. Was ist in den zurückliegenden 38 Jahren passiert? Das bleibt im Dunkeln.
Der Nanowissenschaftler Wang Miao wird eingeführt. Er wird von der chinesischen Regierung beauftragt, eine Organisation zu unterwandern, die für eine mysteriöse Selbstmordreihe unter Wissenschaftlern verantwortlich sein soll.
Deren Mitglieder verbindet das Computerspiel „Three Body“, in dessen Welt das absolute Chaos herrscht. Außerdem erschweren unerklärliche Ereignisse Wang Miaos Leben, an denen fiese Aliens schuld sein sollen.
Wer an dieser Stelle nicht mehr mitkommt, dem sei von „Die drei Sonnen“abgeraten. Das Problem: Die geschichtlichen, kulturellen und wissenschaftlichen Hintergründe sind trotz Glossar verwirrend. Erschwerend kommt hinzu, dass die Abschnitte, in denen es um die wissenschaftlichen Erkenntnisse Liu Cixins geht, sehr anspruchsvoll sind. Es empfiehlt sich deshalb, auf Kleinigkeiten zu achten und jeden Hinweis im Buch wahrzunehmen.
Dennoch sollten alle Freunde von originellen Ideen und herausragender Science-Fiction einen Versuch wagen. Und sollte es euch mitreißen, könnt ihr euch freuen. Denn der Roman ist der erste Band einer Trilogie. Der zweite Teil der „Trisolaris“-Reihe heißt „Der dunkle Wald“.
Das Buch „Die drei Sonnen“von Liu Cixin ist beim Hayne Verlag er schienen. Es kostet 14,99 Euro und ist 591 Seiten lang.