Schwabmünchner Allgemeine

Von Kriegern und Kopfstände­n

Zum achten Mal fand am Wochenende die „Lange Nacht des Yoga“statt. Vier Lehrer erzählen uns, was ihre Lieblingsü­bungen sind – und was sie bewirken

- Ingrid Karuna Dziuba Antonie Gumpinger Sandra Amtmann Bea Winklbauer

geslicht – der Name blieb jedoch aus den Vorjahren. Den ganzen Tag üben sich die Teilnehmer in Anspannung, Entspannun­g und Konzentrat­ion. Die Lehrer zeigen, welche Figuren sie am liebsten mögen. ● Ihre Figur nennt sich die „Libelle“. Dziuba gefällt daran, dass die Figur regenerier­end wirke und Druck im Körper abbaue. Dabei ist es gar nicht so wichtig, wo und welche Körperregi­onen angespannt werden, denn die Figur soll sich dem Körper anpassen. Sie gehört zum „Yin Yoga“, wie Dziuba es lehrt.

Hier steht die Entspannun­g im Vordergrun­d, im Gegensatz zum fordernden „Yang Yoga“. Wer die Libelle durchführe­n möchte, sollte seinen Oberkörper über die gespreizte­n Beine beugen und auf seine Atmung achten. Die Figur wirke ausgleiche­nd auf den Geist und fördere die Adduktoren, Flexibilit­ät und Geduld.

● Ganz entspannt stellt Antonie Gumpinger sich auf den Kopf. „Ich kann das lange halten“, sagt sie, während ihr Kopf immer röter wird: Der Kopfstand ist ihre Lieblingsf­igur. Ihre Bein- und Bauchmusku­latur halten sie so locker, dass sie wie in Zeitlupe aus dem Kopfstand wieder auf die Beine kommt.

Die Figur fördere Konzentrat­ion und Gedankenkr­aft. Um in den Kopfstand zu gelangen, rät Gumpinger, sich auf die Ellenbogen zu lehnen und den Kopf mit dem Scheitel auf dem Boden aufzusetze­n. Die Hände sollten eine Schale formen und den Kopf so stützen. Wer beide Beine nicht halten kann, kann auch eines davon abstellen, empfiehlt die Yoga-Lehrerin.

● Martialisc­h sieht Sandra Amtmann nicht aus – und trotzdem ist ihre Lieblingsf­igur der „Krieger 2“. Die Figur beanspruch­e und entspanne zugleich den ganzen Körper. Amtmann achtet darauf, dass das vordere Knie sich auf Höhe des Fußknöchel­s beugt, das hintere Bein ist durchgestr­eckt. Ihre Arme hat sie gerade nach vorne und hinten ausgebreit­et, die Schultern sollen dabei die Ohren nicht berühren, der Blick geht über die Hand nach vorne. „Der Krieger 2 stärkt den Geist in seiner Klarheit“, sagt Amtmann. Die Figur ist durchaus anstrengen­d und trainiert die Beine, zugleich wirkt sie kräftigend und aktivieren­d.

● Wie ein Knäuel sieht es aus, wenn Bea Winklbauer sich in den Drehsitz begibt. Auch wenn die Figur verkrampft aussieht, bewirkt sie genau das Gegenteil: „In der Anspannung loslassen“, nennt Winklbauer das.

Sie versteht Yoga als ein ganzheitli­ches Konzept, und so beschreibt sie auch den Drehsitz. Dieser soll keine einzelnen Körperregi­onen beanspruch­en, sondern den gesamten Geist entspannen. Yogi sollten im Drehsitz besonders auf die starke Drehung der Hüfte achten und darauf, den Oberkörper gerade aufzuricht­en. Dadurch soll die Figur nach innen entspannen und beruhigend wirken, wie Winklbauer sagt – auch wenn der Drehsitz spektakulä­r aussieht.

Wie in Zeitlupe geht es wieder zurück auf die Beine

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Yoga Lehrerin Sandra Amtmann zeigt ihren Teilnehmer­n, was hinter der Figur „Krieger 2“steht. Die Figur soll kräftigend und ak tivierend wirken.
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Foto: Peter Fastl Der „Drehsitz“, die Lieblingsf­igur von Bea Winklbauer, sieht etwas verkrampft aus, bewirkt aber das genau Gegenteil.

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