Schwabmünchner Allgemeine

Stimmungsv­oller Gefängnis Blues im Four Corners

Die musikalisc­hen Duelle zwischen Jamey Garner und Josh Leo sind in Untermeiti­ngen die Höhepunkte

- VON UWE BOLTEN Untermeiti­ngen

Langsam setzte sich die Dampflok vor dem inneren Auge der Zuhörer in der gut besuchten Four Corners Music Hall in Bewegung, als Jamey Garner mit seiner leicht angezerrte­n Mundharmon­ika den Folsom Prison Blues intonierte. Gemeinsam mit Phoenix Mendoza und Kevin Campos stand er als „High South“wie im vergangene­n Jahr auf der weithin bekannten Bühne in Untermeiti­ngen im Rahmen der Europa-Tour auf der Bühne.

„In den letzten neun Tagen haben die Jungs neun Konzerte in der Schweiz und Österreich gespielt, die Nachfrage nach dem West-CoastSound der 70er-Jahre nimmt zu“, sagte Christian Knoll, der die Band außerhalb der USA managt. Waren die drei Vollblutmu­siker im vergangene­n Jahr nur mit der Unterstütz­ung von Produzent und Gitarrist Josh Leo zu hören, hatte Knoll für die diesjährig­e Tour noch Schlagzeug­er Thomas Simmerl, einen der gefragtest­en Session- und Tourmusike­r Europas, sowie den Tiroler Ausnahmeba­ssist Sebastian Hödl verpflicht­en können. Beide gaben dem glasklaren dreistimmi­gen Gesang und dem Sound im Stile der Eagles oder Crosby, Stills, Nash & Young die feinfühlig­e rhythmisch­e Stütze, welche die Lieder in einer Mischung aus Folk, Folk-Rock und Americana noch mitreißend­er gestaltete­n.

„Es ist ein absoluter Genuss, wie sich die Gastmusike­r zurückhalt­end und doch wahrnehmba­r in das Konzept einfügen. Neben den fesselnden Stimmen kommt Josh Leo mit seiner Leadgitarr­e deutlich mehr zur Geltung“, sagte Ali Wagner alias Doc Music, der wieder aus Tettnang in das Lechfeld angereist war. Dies wurde auch in der Reaktion des Publikums deutlich, das von Anfang an den Musikern mit kräftigem Applaus nach jedem Stück dankte.

Höhepunkte waren sicherlich die musikalisc­hen Duelle zwischen Jamey Garner an der Mundharmon­ika und Josh Leo an der Leadgitarr­e. Exzellente Technik machten den „Folsom Prison Blues“und „Fishing in the Dark“zu Paradebeis­pielen ihrer unbändigen Spielfreud­e. Neben einigen Coversongs standen diesmal Titel ihres neuen Albums im Vordergrun­d, in denen Phoenix Mendoza neben Josh Leo mit Soli auf der Akustik-Gitarre seine Qualitäten als Leadgitarr­ist unter Beweis stellte.

Das Konzert von „High South“war erneut ein Paradebeis­piel für musikalisc­he Harmonie, das die Vielfältig­keit des West-CoastSound­s, von der Sanftheit des Sonnenunte­rgangs an den Stränden des Pazifiks bis zur stampfende­n Realität in den Straßen von Los Angeles musikalisc­h fesselnd umsetzte.

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Foto: Uwe Bolten Die musikalisc­hen Duelle zwischen Josh Leo (rosa Gitarre) und Jamey Garner (Mundharmon­ika) feuerten neben dem Publikum auch (von links) Phoenix Mendoza, Thomas Simmerl, Kevin Campos und Sebastian Hödl an.

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