Das Spiel mit der Realität
Wie Holly Nath mit leuchtenden Farben Dinge zusammenbringt, die sonst kaum zusammengehören, zeigt ihre Ausstellung in der Wertachklinik
Eine Rosenblüte schwebt über dem Meer, bunte Fische schwimmen zwischen fallenden Blättern, ein Apfel, der fast so groß ist wie ein Haus – das sind Motive aus der Bilderwelt von Holly Nath. Die Australierin, die derzeit ihre Arbeiten im Foyer der Wertachklinik ausstellt, liebt das Spiel mit Realität. In ihren Bildern bringt sie Dinge zusammen, die eigentlich kaum zusammengehören. Sie spielt gerne mit deren Größenverhältnissen und liebt leuchtende Farben.
„Ich nenne meine Malerei semisurreal“, sagt die in Augsburg lebende Künstlerin, die als Mitglied des Bobinger Kunstvereins ihre Werke im Foyer der Wertachklinik vorstellt. Und jedes ihrer Bilder ist ein echter Hingucker.
Aus Queensland stammend kam Holly Nath der Liebe wegen nach Augsburg. In ihrer Heimat studierte sie Creative Arts und nahm Privatunterricht in Ölmalerei. Das ist ihre bevorzugte Technik, in der auch die Bilder der Ausstellung gemalt sind. Einige Jahre war sie offizielle Zoomalerin in Melbourne. Das erklärt wohl auch, dass Tiere, neben der Natur und Blumen, zu ihren Lieblingsmotiven gehören. Wenn sie eine neue Bildidee hat, macht sie zunächst eine Skizze und trägt dann Schicht für Schicht die Ölfarbe auf. „Weil sie so langsam trocknet, arbeite ich meist an drei bis vier Bildern gleichzeitig“, sagt Holly Nath.
In der Ausstellung sind – diesmal ohne surreale Effekte – auch einige typisch schwäbische Landschaften zu sehen: sanfte Hügel, Büsche, bunte Felder. Hier wie auch bei ihren anderen Bildern fallen die klaren Formen und die samtige Oberfläche auf. „Das erreiche ich, indem ich die Bilder zuletzt mit der Hand bearbeite, die Farben richtig einarbeite und glätte“, verrät sie. Neben den schwäbischen Landschaften zeigt sie auch Szenen, die für ihre Heimat Queensland typisch sind.
„Malen hat für mich etwas Entspannendes, Meditatives“, sagt die Künstlerin. Und sie berichtet von den Emotionen, die sie während des Malprozesses durchläuft, wenn sie sagt: „Am Anfang, wenn sie skizziert sind, mag ich meine Bilder sehr, später bin ich manchmal frustriert und finde sie hässlich. Erst wenn sie dann fertig sind, gefallen sie mir wieder.“
Die Ausstellung im Foyer der Wertachklinik ist noch bis Ende Juli zu sehen.