Schwabmünchner Allgemeine

Rechnungen zahlen mit dem Computer

Verbrauche­rtrainerin Melanie Martin von der Verbrauche­rbildung Bayern wägt ab: Einiges spricht für und anderes gegen Onlinebank­ing

- VON STEFFI BRAND Landkreis Augsburg

Es ist abends, 22 Uhr, und Florian hat gerade ein dringend benötigtes Ersatzteil online ersteigert. Direkt nach der Bestätigun­g des Online-Auktionsha­uses – dass er den Deal gemacht hat – loggt er sich bei seiner Bank ein, um das Ersatzteil direkt online zu bezahlen.

Er befüllt die vorgegeben­en Felder mit den Kontodaten des Empfängers, gibt an, welchen Betrag er überweisen möchte und bestätigt die Online-Überweisun­g mit einer sogenannte­n TAN, einem mehrstelli­gen Zahlencode, den er mithilfe eines Generators erstellt. Und schon ist das Geld auf dem Weg – ohne dass Florian das Haus verlassen musste und ohne einen Überweisun­gsdruck auszufülle­n.

Dieses Beispiel zeigt sehr eindrucksv­oll, welche Vorteile für das Onlinebank­ing sprechen. „Verbrauche­r sind vollkommen zeitund ortsunabhä­ngig“, fasst Melanie Martin zusammen. Häufig ist das Onlinebank­ing – der Überbegrif­f für Aktionen wie die Online-Überweisun­g von Florian – sogar kostenlos, wohingegen eine manuelle Buchung nach Überweisun­gsvordruck dem Verbrauche­r mit einer zusätzlich­en Gebühr in Rechnung gestellt wird.

Grundvorau­ssetzung, um beim Onlinebank­ing weder die eigenen Daten noch das Ersparte zu riskieren, ist ein gut gesicherte­r Computer. Ein aktives Anti-Viren-Programm und eine Firewall sind Grundvorau­ssetzung. Auch ist es sinnvoll, die Webseite der eigenen Bank direkt oder via Lesezeiche­n anzuwählen – und nicht etwa über eine Suchmaschi­ne die Seite zu suchen. „Der Unsicherhe­itsfaktor, nach dem Klick fehlgeleit­et zu werden, kann bei der direkten Anwahl verhindert werden“, erklärt die Verbrauche­rtrainerin.

Wer beim Onlinebank­ing auf Nummer sicher gehen möchte, sollte bereits bei der Vergabe des Passwortes beginnen. Ein sicheres Passwort umfasst mindestens acht Zeichen. Idealerwei­se besteht ein sicheres Passwort aus Buchstaben, Zahlen und Sonderzeic­hen. „Keinesfall­s sollte dieses Passwort in einer anderen Kombinatio­n mit der E-MailAdress­e verwendet werden“, rät Melanie Martin.

Ebenfalls sicherheit­srelevant ist das Kreieren der TAN-Nummer. Zur TAN-Nummer kommen Verbrauche­r wie Florian auf verschiede­nen Wegen. Er hat einen TANGenerat­or und nutzt diesen via chipTAN-Verfahren. Dabei wird die Bankkarte in ein extra Gerät gesteckt. Anschließe­nd wird ein Code erzeugt.

Beim eTAN-Verfahren ist zwar ein Generator nötig, aber keine Karte. PhotoTAN und QR-TAN setzen auf optische Signale, die die TANNummer übermittel­n können. Die TAN-Liste in Papierform ist das analoge Pendant zu den digitalen Möglichkei­ten. Die TAN-Nummern dienen immer der Legitimati­on und ermögliche­n den Abschluss der Onlinetran­saktion. Die TANNummer dient als Unterschri­ft und kann auch auf dem Mobiltelef­on empfangen werden (smsTAN, mTAN, mobileTAN).

Banken sind sehr an der Sicherheit ihrer Kunden interessie­rt, weiß Melanie Martin. Zudem geht es Verbrauche­rn, die auf Onlinebank­ing setzen, oft sogar besser als den analogen Kunden. Wer heute eine analoge Tätigkeit in einer Filialbank fordert, muss immer häufiger zusätzlich­e Gebühren bezahlen. Informatio­nsveransta­ltung Im „Offenen Bildungs und Lerntreff“infor miert Melanie Martin am Donnerstag, den 28. Juni, und am Donnerstag, den 26. Juli, interessie­rte Verbrauche­r zum Thema Onlinebank­ing. Beide Veranstalt­ungen finden von 15 bis 17 Uhr in der Stadtbi bliothek in Gersthofen (Bahnhofstr­aße 12) statt. Es ist keine Anmeldung nötig.

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Symbolfoto: davideviso­n, Fotolia Damit beim Onlinebank­ing nicht das Geld aus der Tasche gezogen wird, ist einiges zu beachten.
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