Rechnungen zahlen mit dem Computer
Verbrauchertrainerin Melanie Martin von der Verbraucherbildung Bayern wägt ab: Einiges spricht für und anderes gegen Onlinebanking
Es ist abends, 22 Uhr, und Florian hat gerade ein dringend benötigtes Ersatzteil online ersteigert. Direkt nach der Bestätigung des Online-Auktionshauses – dass er den Deal gemacht hat – loggt er sich bei seiner Bank ein, um das Ersatzteil direkt online zu bezahlen.
Er befüllt die vorgegebenen Felder mit den Kontodaten des Empfängers, gibt an, welchen Betrag er überweisen möchte und bestätigt die Online-Überweisung mit einer sogenannten TAN, einem mehrstelligen Zahlencode, den er mithilfe eines Generators erstellt. Und schon ist das Geld auf dem Weg – ohne dass Florian das Haus verlassen musste und ohne einen Überweisungsdruck auszufüllen.
Dieses Beispiel zeigt sehr eindrucksvoll, welche Vorteile für das Onlinebanking sprechen. „Verbraucher sind vollkommen zeitund ortsunabhängig“, fasst Melanie Martin zusammen. Häufig ist das Onlinebanking – der Überbegriff für Aktionen wie die Online-Überweisung von Florian – sogar kostenlos, wohingegen eine manuelle Buchung nach Überweisungsvordruck dem Verbraucher mit einer zusätzlichen Gebühr in Rechnung gestellt wird.
Grundvoraussetzung, um beim Onlinebanking weder die eigenen Daten noch das Ersparte zu riskieren, ist ein gut gesicherter Computer. Ein aktives Anti-Viren-Programm und eine Firewall sind Grundvoraussetzung. Auch ist es sinnvoll, die Webseite der eigenen Bank direkt oder via Lesezeichen anzuwählen – und nicht etwa über eine Suchmaschine die Seite zu suchen. „Der Unsicherheitsfaktor, nach dem Klick fehlgeleitet zu werden, kann bei der direkten Anwahl verhindert werden“, erklärt die Verbrauchertrainerin.
Wer beim Onlinebanking auf Nummer sicher gehen möchte, sollte bereits bei der Vergabe des Passwortes beginnen. Ein sicheres Passwort umfasst mindestens acht Zeichen. Idealerweise besteht ein sicheres Passwort aus Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen. „Keinesfalls sollte dieses Passwort in einer anderen Kombination mit der E-MailAdresse verwendet werden“, rät Melanie Martin.
Ebenfalls sicherheitsrelevant ist das Kreieren der TAN-Nummer. Zur TAN-Nummer kommen Verbraucher wie Florian auf verschiedenen Wegen. Er hat einen TANGenerator und nutzt diesen via chipTAN-Verfahren. Dabei wird die Bankkarte in ein extra Gerät gesteckt. Anschließend wird ein Code erzeugt.
Beim eTAN-Verfahren ist zwar ein Generator nötig, aber keine Karte. PhotoTAN und QR-TAN setzen auf optische Signale, die die TANNummer übermitteln können. Die TAN-Liste in Papierform ist das analoge Pendant zu den digitalen Möglichkeiten. Die TAN-Nummern dienen immer der Legitimation und ermöglichen den Abschluss der Onlinetransaktion. Die TANNummer dient als Unterschrift und kann auch auf dem Mobiltelefon empfangen werden (smsTAN, mTAN, mobileTAN).
Banken sind sehr an der Sicherheit ihrer Kunden interessiert, weiß Melanie Martin. Zudem geht es Verbrauchern, die auf Onlinebanking setzen, oft sogar besser als den analogen Kunden. Wer heute eine analoge Tätigkeit in einer Filialbank fordert, muss immer häufiger zusätzliche Gebühren bezahlen. Informationsveranstaltung Im „Offenen Bildungs und Lerntreff“infor miert Melanie Martin am Donnerstag, den 28. Juni, und am Donnerstag, den 26. Juli, interessierte Verbraucher zum Thema Onlinebanking. Beide Veranstaltungen finden von 15 bis 17 Uhr in der Stadtbi bliothek in Gersthofen (Bahnhofstraße 12) statt. Es ist keine Anmeldung nötig.