Ganz in Weiß
Drei Künstler aus drei Ländern gehen auf Bobingens Besonderheiten ein und spielen auf Roy Black an
Wer beim Titel „Ganz in Weiß“weniger an Kunst als vielmehr an den Bobinger Schlagerstar Roy Black denkt, liegt richtig. Denn auf seinen gleichnamigen Hit spielen Claudia Barcheri, Reto Steiner und Guido Weggenmann in ihrer Ausstellungskonzeption an.
Aber selbst Kunstvereinsvorsitzende Christina Weber weiß, als die drei zum Aufbau der neuen Schau ankommen, noch nicht, was sie erwartet: „Die Künstler hatten völlig freie Hand und ich bin gespannt, was sie in und aus den Galerieräumen machen.“
Guido Weggenmann ist in Bobingen kein Unbekannter – er erhielt 2013 den Förderpreis und 2016 den Kunstpreis des Vereins. Und bei der letzten Ausstellung im Kunstverein machte sein Objekt „Olga“Wind. Mit beweglichen Objekten – wie etwa einer weißen Biene auf einer weißen Blüte – ist er auch in der neuen Ausstellung vertreten. „Eigentlich wurde ich zu einer Einzelausstellung eingeladen. Aber ich dachte, dass es mehr Spaß macht, mit anderen Künstlern in Dialog zu treten und Kunst zu zeigen, die von Herzen kommt, die im Inneren brodelt“, erklärt der Allgäuer Bildhauer und Objektkünstler.
So hat er den Schweizer Kollegen Reto Steiner ins Boot geholt, mit dem er bereits gemeinsam ausstellte und mit dem er im „Nachbauen von Realität mit anderen Mitteln“künstlerische Schnittstellen hat. Außerdem ist die Südtirolerin Claudia Barcheri dabei, die er beim Studium an der Kunstakademie kennenlernte und deren Arbeiten – grafische und textile Stimmungsbilder – er sehr schätzt.
Gemeinsam haben sie für die Räume der Galerie das Konzept für Bilder, Installation und Objekte entwickelt. Und man darf gespannt sein, ob die Künstler neben der farblichen Vorgabe „Ganz in Weiß“weitere Bobinger Besonderheiten aufgegriffen haben. Anlässlich der Vernissage wird es jedenfalls nicht nur optisch beim Weiß bleiben, denn Pio Mars wird das Thema in seiner Performance mit der „weißen Rauschmaschine“auch akustisch thematisieren. O Die Vernissage ist am Freitag, 8. Juni, um 19 Uhr. Dann läuft die Ausstellung bis 8. Juli. Geöffnet ist die Galerie im Unteren Schlösschen, Römerstraße 73, jeweils am Mittwoch, Donnerstag und Freitag von 15 bis 18 Uhr und am Sonntag von 14 bis 18 Uhr.