Zimmer Service
Bruno, der Hotelhund, ist ein Einwanderer. Bruno, dieser stolze weiße Maremma-Rüde, kommt aus der Toskana. „Aber im Herzen“, versichert Guiseppe lächelnd, während er auf der Frühstücksterrasse den Cappuccino serviert, „ist er ein echter Sizilianer“.
Warum das denn? Bruno döse den ganzen Tag im Schatten und stehe nur auf, wenn es etwas zu Essen gebe – ansonsten wolle er seinen Frieden. Wir scherzen noch weiter, woran man merke, dass Sizilien zu Italien gehöre, aber irgendwie halt auch nicht. Etwa beim Bier. Auf Sizilien trinkt man kein Moretti. Und dann sehen wir, wie der lebenskluge Bruno zu einem Olivenbaum trottet und sich einen Schattenplatz sucht.
Die Sonne sticht schon am frühen Vormittag. Auch wir sind sehr schnell Sizilianer geworden: Die Masseria degli Ulivi macht
Fremden die
Anpassung enorm leicht:
Man kann sehr gut im Schatten dösen und den Tag vertrödeln, zur Abkühlung schnell in den
Pool springen und wenn der kleine Hunger kommt, ins Restaurant schlendern.
Wir ignorieren mit großer Gelassenheit: Bocchia-Bahn, Tischtennisplatte, Tennisplatz und entdecken den lustigen Fitnessparcours erst nach fünf Tagen im Olivenwald. Die Zimmer sind hell und zurückhaltend eingerichtet und außer Vogelgezwitscher am frühen Morgen … Stille.
Das Landgut liegt im Südosten Siziliens rund neun Kilometer von der Barockstadt Noto entfernt – wenn man so will mitten im wunderschönen Nichts. Sanft geschwungene Hügel, tiefe Schluchten, kilometerlange, flechtenüberzogene Steinmäuerchen, blassgelbe Getreidefelder, grüne Olivenund Johannisbrotbäume. Überall huscht und raschelt es – ein Paradies für Eidechsen. Doch was interessiert das Bruno?
In unserer Rubrik „Zimmer-Service“stellen wir Hotels, Pensionen und Ferienhäuser vor, die unsere Redaktionsmitglieder und Mitarbeiter ausprobiert haben und bemerkenswert fanden.