Musikspektakel für die ganze Familie
Die Kulturfreunde Westliche Wälder organisieren das Funky Forest Festival mit Campen, Stöbermarkt und einem heißen Musikprogramm. Warum dort Gemütlichkeit Priorität besitzt und alles möglichst klein bleiben soll
Tausende Konzertbesucher und mehr. Damit haben die Kulturfreunde Westliche Wälder nichts am Hut. Sie meinen, dass sich der Besuch auch bei einer kleinen Veranstaltung lohnt. Zum dritten Mal organisieren die Vereinsmitglieder unter ihrem Vorsitzenden Christian Böck das Funky Forest Festival. Von Freitag bis Sonntag, 15. bis 17. Juni, zeigen sie, wie man mit einigen Bands, Marktcharakter und Atmosphäre ein interessantes Festival aufzieht. Ihre Devise lautet: Klasse statt Masse, klein aber fein.
Die Kulturfreunde Westliche Wälder sind bodenständig. Musikspektakel, bei denen Tausende von Menschen auf ein Gelände strömen, sind nicht ihr Ding. „Wir haben uns ein entspanntes Festival zum Wohlfühlen auf die Fahnen geschrieben – und das für die ganze Familie“, macht Christian Böck deutlich. „Wir sind bunt und weltoffen.“Um diese Wohlfühl- und Familienatmosphäre zu erreichen, warten auf die Besucher Stände mit Kulinarik, Getränken aus der Region, Buden zum Bummeln und Stöbern und auch eine Kinderecke. Dort kann der Nachwuchs basteln, sich schminken lassen oder der Kreativität bei verschiedenen Aktionen freien Lauf lassen. Zudem gibt es freies Campen für alle Besucher mit Wochenendticket ab Freitag 14 Uhr.
Der Name Funky Forest Festival sei Programm, verdeutlicht Böck. „Wir haben uns zur Aufgabe gemacht, in Langenneufnach den Wald zum Musizieren zu bringen.“Ausgangspunkt dazu war eine Geburtstagsfeier im Freundeskreis. „Aus dieser Gemeinschaft heraus entstand die Idee, in der Staudenidylle ein Musikfestival für die ganze Familie durchzuführen“, erzählt der aus Rommelsried stammende Christian Böck. Der Gedanke nahm schnell Fahrt auf. Einig war man sich, damit regionalen Bands ein Forum zu geben. Den passenden Rahmen sollte ein Verein liefern, der sich zur Aufgabe macht, Kunst und Kultur zu fördern.
So wurden kurzerhand die Kulturfreunde Westliche Wälder aus der Taufe gehoben. Schon bald erhielt der Verein den Status der Gemeinnützigkeit. 2016 war es dann so weit: Das Funky Forest Festival meldete sich als Neuzugang unter den Open Airs. Mit dabei beim Auftakt waren unter anderem The Strolers, Pinewood Soul, Zion Rockers und Lukki Lion & The Preservers. „Die Veranstaltung wurde aus der Null heraus gestemmt“, blickt Böck zurück. „Mit viel Leidenschaft und ehrenamtlichen Engagement.“
Heuer geht das Festival in die dritte Runde. Zwischenzeitlich hat sich bei der Organisation viel eingespielt. „Die Bands kommen jetzt von sich auf uns zu“, so der Vereinschef. Doch ein Selbstläufer, der mit Routine zu bewältigen ist, sei die Drei-Tage-Veranstaltung längst nicht. Noch immer plane, werkele und organisiere man das Festival mit viel Herzblut, sagt Böck.
Er nennt das Familienspektakel ein „mächtiges Projekt“, das komplett durch das Ehrenamt gestemmt werde. Da steckten viel Liebe drin und enormer Zeitaufwand. „Allein ich verbringe im Durchschnitt täglich rund zwei Stunden Vereinsarbeit, unter anderem mit Anträgestellen, Booking, Mediengestaltung, Anfragen und Verträgen“, listet Böck auf. „Diesmal gingen über 150 Bandbewerbungen ein. Diese müssen gesichtet und bearbeitet werden.“Hinzu komme die Auswahl der Essensanbieter. „Wegen der Hygienevorschriften haben wir diesen Bereich gänzlich an professionelle Externe vergeben.“Unterschätzt habe der Verein am Anfang die Bürokratie, die anscheinend immer größer werde, so Christian Böck. Und er könne inzwischen die Fußballerweisheit „Vor dem Spiel ist nach dem Spiel“voll verstehen.
Doch das Staudenfestival ist für die rund 50 Vereinsmitglieder nur ein Mosaikstein. Die Kulturfreunde initiieren unter dem Jahr auch Müllsammelaktionen für eine saubere Umwelt und unterstützen andere Vereine vor Ort. Zukunftsziel ist, einen Naturlehrpfad in der Nähe des Festivalgeländes zu errichten.
Zurück zum Herz des heurigen Festivals. Das schlägt auf der Bühne. Acht Bands gastieren mit einer umfangreichen stilistischen Musikpalette. „Von Rock, Pop und Folk über Hip-Hop, Soul und Funk bis hin zu Reggae und Ska ist alles dabei und gute Stimmung garantiert“, gibt der Vereinschef Einblick. Er plant mit 600 Besuchern. „Mehr wären natürlich super.“
Für Langenneufnacher Bürger hält der Verein ein kleines Bonbon bereit: Bei Vorlage des Personalausweises gibt es für sie pro Person auf ein Ticket 20 Prozent Ermäßigung an der Abendkasse.