Schwabmünchner Allgemeine

Mehr Gerechtigk­eit ohne „Strabs“

- VON MICHAEL BÖHM bmi@augsburger allgemeine.de

Für die Freien Wähler ist es ein Sieg, den sie sich groß auf die Fahnen schreiben dürfen: Die Abschaffun­g der Straßenaus­baubeiträg­e geht auf ihre Initiative zurück. Sie haben es geschafft, die CSU so unter Druck zu setzen, dass die Partei sich genötigt sah, einer drohenden Niederlage in einem Volksbegeh­ren zuvorzukom­men.

Es ist allerdings auch ein Sieg, der mit Vorsicht zu genießen ist. Zum einen für die Freien Wähler, weil sie das hoch emotionale Thema rund um die „Strabs“im Wahlkampf möglicherw­eise etwas zu früh verheizt haben. Sie müssen hoffen, dass sich die nun glückselig­en Hauseigent­ümer im Oktober noch daran erinnern, wer ihnen die Rechnungen erspart hat.

Zum anderen für uns Bürger. Es darf durchaus hinterfrag­t werden, ob die neue Regelung gerechter ist als die alte. Weil nun eben alle Steuerzahl­er für den Ausbau einer Straße zahlen müssen und nicht nur die, die davon profitiere­n. Und weil der Übergang von alter zu neuer Regelung noch einige Ungerechti­gkeiten zutage bringen wird. An Straßen, die zum Teil schon abgerechne­t wurden, zum anderen Teil aber noch nicht. Oder unter Nachbarn, von denen die einen zahlen mussten, die anderen aber nicht.

Auf Dauer wird das neue Gesetz jedoch zu mehr Gerechtigk­eit führen – weil es aufräumt mit all den unterschie­dlichen und oftmals äußerst dehnbaren Regelungen quer durch den Freistaat, die regelmäßig vor dem Richter landeten.

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