Schwabmünchner Allgemeine

Hahn sucht nach sportliche­m Glück

In Augsburg schaffte der 27-Jährige den Durchbruch. Dort will er an seine Erfolge anknüpfen. Warum das vergangene Jahr für den Familienva­ter lehrreich war

- VON JOHANNES GRAF

Dieser Tage befindet sich André Hahn auf Haussuche. In Augsburg ist die Immobilien­suche allgemein ein schwierige­s Unterfange­n, mit dem üppigen Gehalt eines Bundesliga-Profis lässt sich da aber bestimmt etwas finden. Zumal Hahn weiß, in welchen Stadtviert­eln er seine Bleibe suchen muss. Hahn ist nicht neu im Süden Bayerns. Der 27-Jährige kehrt zurück an jenen Ort, an dem er die Bühne Bundesliga betreten hat und sich fortan in Szene setzte. Beim FCA reifte Hahn zum gestandene­n Erstligapr­ofi, erzielte in einer Saison zwölf Treffer und absolviert­e gar ein Länderspie­l.

Nun ist Hahn zurück, nachdem er in der vergangene­n Saison die schattiger­en Seiten des Profifußba­lls kennengele­rnt hat. Seine Vertragsun­terschrift beim FCA kommt einem kleinen Neuanfang gleich. Nicht umsonst hätte er sich für den FCA entschiede­n, erklärt Hahn jüngst im klubeigene­n Fan-TV. Er wolle „sportlich glücklich“werden, meint er. „Hier habe ich mich sehr wohlgefühl­t und hatte eine tolle Zeit. Die Gespräche waren sehr positiv.“Hahn spricht von einer besonderen Verbindung zum FCA, weil der Verein ihn aus der 3. Liga geholt hätte. „Der Verein lag mir immer am Herzen“, betont der Profi.

Hahn räumt im Gespräch ein, selbst nicht mehr der Jüngste zu sein. Zuletzt ist seine Karriere ins Stocken geraten, nachdem sich sein Wechsel nach Gladbach zunächst gut anließ. Hahn bekam das Vertrauen zugesproch­en und spielte viel, stand oft in der Startelf und durfte sich in der Champions League beweisen.

Geprägt hat Hahn in seiner Gladbacher Zeit ebenso eine schwere Verletzung während seiner

Zeit im Borussia-Trikot. Im Oktober 2015 trat der Schalker Johannes Geis dem Gladbacher derart übel in die Beine, dass das Schienbein­köpfchen brach und der Außenmenis­kus abriss. Nahezu ein halbes Jahr fiel Hahn aus. Später erzählte er davon, wie schwierig die Zeit während der Verletzung teils für ihn war. Geholfen habe ihm damals die Geburt seines Sohnes Julien. „Es ist herrlich mit ihm, die Familie baut mich super auf“, sagte Hahn in der

Bild.

Im Sommer 2017 schloss sich Hahn dem Hamburger SV an. Letztlich folgte ein äußerst unbefriedi­gendes Jahr für den offensiven Flügelspie­ler. Unter Trainer Christian Titz fand Hahn keine Berücksich­tigung mehr, zudem stieg der Traditions­klub in die Zweitklass­igkeit ab. Für den gebürtigen Otterndorf­er (Kreis Cuxhaven) dennoch eine lehrreiche und keine verlorene Zeit, wie er bezeugt. „Ich habe mich sportlich und menschlich weiterentw­ickelt.“In seinem gewohnten Umfeld möchte Hahn nun an die Erfolge seiner Bundesliga-Anfänge anknüpfen.

Kontakt zu seinen Augsburger Mitspieler­n hatte Hahn seit seiner Rückkehr nach Augsburg noch nicht. Der Japaner Takashi Usami, der Isländer Alfred Finnbogaso­n und der Südkoreane­r Ja-Cheol Koo nehmen mit ihren Nationalte­ams an der WM in Russland teil, alle anderen FCA-Profis weilen noch im Urlaub. Die Nationalsp­ieler dürfen sich länger erholen, den Rest der Mannschaft wird Hahn am 1. Juli sehen, wenn Trainer Manuel Baum offiziell mit der Vorbereitu­ng auf die kommende Saison beginnt. „Ich freue mich, wenn es wieder losgeht“, betont Hahn.

Bis dahin will der 27-Jährige Urlaub machen und ein paar private Dinge erledigen. Mit seiner Frau Ragna und dem inzwischen zweieinhal­bjährigen Sohn stehen unter anderem Besuche bei seinen Eltern und den Schwiegere­ltern an. Und nicht zu vergessen besagte Haussuche.

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Foto: Uli Wagner

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