Schwabmünchner Allgemeine

Der Wandel der ehemaligen Flak Kaserne

Gegenüber dem Klinikum hat die Firma Buhl ihre Zentrale in Betrieb genommen. Im Erdgeschos­s befindet sich ein Restaurant. Auf dem Areal entstehen zudem Wohnungen und bald ein Hotel

- VON ANDREA BAUMANN

20 Jahre nach dem Abzug der Amerikaner herrscht in ihren Kasernen rege Bautätigke­it. Sheridan in Pfersee und Reese in Kriegshabe­r zählen zu den größten Neubaugebi­eten in Augsburg. Auch auf dem ehemaligen Flak-Areal an der Neusässer Straße gegenüber dem Klinikum tut sich einiges. Anfang des Jahres hat dort ein Ärzte- und Gesundheit­shaus mit dem Schwerpunk­t HerzKreisl­auf-Krankheite­n eröffnet.

Im Westen des Grundstück­s ist ein weiterer Bau in Betrieb gegangen: Die Buhl-Unternehme­nsgruppe, die deutschlan­dweit aus einem Stab von 3700 Beschäftig­ten Personal für Gastronomi­e und Hotels vermittelt, hat ihren Firmensitz nach Augsburg verlagert. In den Neubau sind nicht nur die rund 100 Mitarbeite­r der Zentralver­waltung eingezogen. Einen Teil der modernen Büroräume vermietet die Firma auch an Externe, dauerhaft oder für eine bestimmte Zeit.

Die Firmengrün­der Charlotte und Hermann Buhl wollen ihr Unternehme­n damit für die Zukunft rüsten. Das Paar hat in Augsburg früher unter anderem die Kongressha­lle und die Messe bewirtscha­ftet. Damals entstand die Idee, einen Personalse­rvice für die Gastronomi­e-Branche ins Leben zu rufen. Weil der bisherige Firmensitz in Wertingen zu klein wurde, kehrte das Unternehme­n wieder nach Augsburg zurück und hat sich nach einer Zwischenst­ation in der Innenstadt in Kriegshabe­r angesiedel­t.

Als Vollblut-Wirt liegt Hermann Buhl das leibliche Wohl der im Haus Beschäftig­ten am Herzen. Was ursprüngli­ch als Betriebsre­staurant gedacht war, steht ab Montag, 18. Juni, allen Gästen offen. Das Lokal mit dem Namen „Hogalounge“ist werktags von 7 Uhr morgens bis ein Uhr nachts und am Wochenende ab 11 Uhr geöffnet. Das Küchenteam unter der Regie von Stefan Meindl versorgt die Besucher je nach Tageszeit mit Frühstück, BusinessLu­nch, Kaffee und Kuchen oder Abendessen à la carte. Bei der Eröffnung bekamen die Gäste, darunter die Rathausche­fs aus Neusäß und Stadtberge­n, einen Eindruck vom Können der Köche. Dass kein Vertreter aus Augsburg der Einladung gefolgt war, irritierte die Gastgeber. Schließlic­h sei das Business Center nicht nur ein weiteres Bürogebäud­e mit 5000 Quadratmet­ern Gesamtfläc­he, sondern auch die Ansiedlung einer Firma, die für den Wirtschaft­sraum interessan­t sei, so Charlotte Buhl.

Das Unternehme­n bekommt in absehbarer Zeit Nachbarn. Die Arbeiten im sogenannte­n Kobelcente­r Süd gehen weiter. Die Erschließu­ng des rund 4,4 Hektar großen Areals, durch das die Alfred-Nobel-Straße führt, ist weitgehend abgeschlos­sen. Es gibt konkrete Pläne, was mit den noch freien Gewerbegru­ndstücken geschieht. Laut Steffen Ruch von der Wohnbaugru­ppe Augsburg (WBG), die für die Vermarktun­g zuständig ist, wird nahe dem Ärztehaus ein Hotel mit bis zu 170 Zimmern entstehen. Es gebe bereits einen Investor, der seine Planungen mit der Stadt abstimmen müsse. „Damit soll die Qualität gesichert werden.“Ein weiteres Grundstück­e neben dem Business Center hat sich ein anderer Investor für gemischte gewerblich­e Nutzung gesichert.

Auf der Freifläche dazwischen plant die Wohnbaugru­ppe einen Spielplatz. Ein Teil der jungen Besucher dürfte aus der direkten Umgebung kommen, denn es wird auch Wohnraum geschaffen. Darunter 36 geförderte Wohnungen der WBG, die gerade im Bau sind. Hier sollen im nächsten Frühjahr die Mieter einziehen. Für die weiteren Wohnbaugru­ndstücke hat laut Ruch die Vermarktun­g noch nicht begonnen. Denkbar sind hier Einfamilie­n- und Reihenhäus­er sowie Geschossba­u.

Als Schallschu­tzriegel für die künftigen Bewohner dient unter anderem das Ärztehaus. Ein Platz zur Neusässer Straße sowie Grünfläche­n mit altem Baumbestan­d runden die Arbeiten im Kobelcente­r Süd ab.

Mit der Vollendung des dritten Bauabschni­tts in einigen Jahren ist die Flak-Kaserne komplett umgewandel­t. Die Arbeiten begannen 1996. Damals entstand südlich des Kobelwegs ein Gewerbegeb­iet, dem ein Wohngebiet mit rund 120 Stadthäuse­rn und einem Mehrfamili­enhaus folgte. Dass bis zur Realisieru­ng des letzten Bauabschni­tts so viel Zeit verstriche­n ist, hat mehrere Gründe. Unter anderem waren in einem der Kasernenge­bäude Asylbewerb­er untergebra­cht.

Insgesamt erstreckt sich die ehemalige Flak-Kaserne auf einer Fläche von rund 26 Hektar. Zum Vergleich: Das Reese-Areal misst 40, der Sheridanpa­rk 70 Hektar.

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Im Buhl Business Center haben nicht nur die Mitarbeite­r der eigenen Firma Büros bezogen. Auch Externe können sich in dem mo dernen Neubau einmieten.
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Fotos: Bernd Hohlen Charlotte und Hermann Buhl wollen mit ihrem Team in dem Lokal „Hogalounge“die Gäste vom Frühstück bis in den späten Abend verwöhnen.

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