Stadt muss um Fachkräfte ringen
Mit dem Problem, aktuell nicht genug Fachleute für die Bauverwaltung zu finden, steht Augsburg nicht alleine da. Rathäuser in ganz Deutschland klagen über Bewerbermangel. Junge Ingenieure werden schon von der Hochschule oder Uni weg von Planungsbüros und Baufirmen eingestellt.
Denn die Baubranche und deren Fachkräftebedarf sind extrem konjunkturabhängig. Man erinnere sich: Es ist keine zehn Jahre her, dass die Bundesregierung ein Konjunkturpaket auflegte, um der Baubranche in der Wirtschaftskrise Aufträge zu bescheren. Heute ist es angesichts des Baubooms schwierig, überhaupt eine Baufirma zu bekommen. Die Stadt muss trotzdem versuchen, handlungsfähig zu bleiben. Dass sich Infrastrukturprojekte wie ein Parkleitsystem oder Schulsanierungen unter Umständen jahrelang verzögern, ist kein Zustand. Gehälter sind in der Systematik des Öffentlichen Dienstes nicht frei verhandelbar, aber die Stadt muss sich zumindest überlegen, bei der finanziellen Einstufung von Stellen so vorzugehen, dass sie möglichst attraktiv sind. An die Gehälter in der freien Wirtschaft mit zusätzlichen Bonuszahlungen kommt eine Verwaltung niemals hin, aber dafür ist ein Arbeitsplatz im Öffentlichen Dienst langfristig sicher und hat geregelte Arbeitszeiten (auch wenn der Arbeitsdruck in Verwaltungen zugenommen hat).