Fliegen mit Ansage
Klar: Die Luftwaffe muss fliegen. Auch die der Partnerländer, mit denen die Bundeswehr bei der Landesverteidigung ebenso vernetzt ist, wie beim Schutz von EUAußengrenzen, wie bei Friedensmissionen auf anderen Kontinenten oder bei der Abwehr des IS. Der dazu nötige Übungsbetrieb wird innerhalb des Heimatlandes jedoch schnell als störend empfunden. Mit diesem Widerspruch von Auftrag und öffentlichem Komfortdenken muss die Bundeswehr leben – oder sie muss mehr aufklären.
Ihre Informationswege haben bei den vielen Umstrukturierungen gelitten. Zugegeben: Die Öffentlichkeitsarbeit wurde professionalisiert und zentralisiert. Die Bundeswehr bemüht sich dabei stark um Transparenz, bietet Hotlines an und Bürgertelefone. Doch die Augsburger und Lechfelder erfahren es nicht mehr vorab, wenn der militärische Fluglärm mal weniger, mal mehr wird. Auch die Lärmschutzkommission hat den Bürgermeistern und der Öffentlichkeit schon lange keinen Überblick mehr geboten, wann regelmäßige Lechfeld-Besucher im Ausland sind oder neue Gäste kommen.
Angesichts der großen Aufgaben der Bundeswehr sowie ihrer Abhängigkeit vom langwierigen Ringen um politische Entscheidungen, mag das ein winziges Thema sein. Doch die Bundeswehr braucht Rückhalt in der Bevölkerung, wie er anderen Armeen ganz selbstverständlich ist. Deshalb muss sie auch darum stetig werben.