Jugendzentrum blickt auf 30 Jahre zurück
An diesem Samstag wird gefeiert. Es hat sich seit der Gründung viel getan
Große Feste werfen ihre Schatten voraus, heißt es in einer Redensart. Beim Jugendzentrum Bobingen traf dies in den letzten Wochen jedenfalls zu: Pünktlich zum 30-jährigen Bestehen des Jugendzentrums wurde es einer gründlichen Renovierung unterzogen und im gesamten oberen Stockwerk neu gestrichen. Die Küche wurde durch eine neue offene Küche ersetzt und als Projekt mit Jugendlichen wurden Sitzmöbel aus Paletten gefertigt. Nun wird gefeiert. Am heutigen Samstag, 16. Juni, ist es soweit. Ab 16 Uhr wird am Jugendzentrum im kleinen Rahmen mit ehemaligen Besuchern, Mitarbeitern und Ehrenamtlichen gefeiert und der alten Zeiten gedacht. Für viele „Weißt Du nochs?“wird sicherlich auch eine Stellwand mit alten Fotos und Artikeln sorgen, für die in den letzten Wochen eifrig gesammelt wurde.
Das jetzige Team des Jugendzentrums, bestehend aus Streetworker Dominik Rankl, Leiter Ufuk Calisici und pädagogischer Mitarbeiterin Janina Berlow, freut sich schon darauf.
Die Anfänge des Bobinger Jugendzentrums liegen im Jahr 1972, als die Jugendarbeitsgemeinschaft Juag gegründet wurde. 1976 wurde diese ein Verein und begründete die offene Jugendarbeit, damals noch im Unteren Schlösschen. Durch die Initiative der Juag wurde auch die Stelle des Jugendpflegers geschaffen und mit Franz Wagner besetzt.
Am 10. April 1987 wurde das Jugendzentrum in der Jahnhalle geöffnet. Von 1990 bis 1992 war kein Jugendpfleger vor Ort. In dieser Zeit wurde der Raum an diverse Vereine vermietet.
Im September 1992 kam Jugendpfleger Ralf Eberle und begründete im Jugendzentrum eine Ära. Es ist einiges, was er in seiner Amtszeit geschaffen hat. So fand im August 1994 das erste Bobinger Stadtbauspiel statt. Damals waren es 50 Kinder und acht Helfer. Heute dürften jedes Jahr 150 Kinder und 30 Betreuer daran teilnehmen.
1995 wurde das Jugendzentrum zum ersten Mal renoviert. An der darauf folgenden Einweihungsparty nahmen über 400 Personen teil. Der erste Streetworker trat im Januar 1999 mit Tayfun Solgun seinen Dienst in Bobingen an. Drei Jahre später hat ihn Dominik Hartwig abgelöst. Wiederum drei Jahre später übernahm Markus Högg die Stelle. Die Trägerschaft über Streetwork in Bobingen hat seit Beginn der Kreisjugendring Augsburg, der ab dem 1. Januar 2006 auch das Jugendzentrum übernimmt. Im Rahmen des Projektes „3 Tage Zeit für Helden“wurde das Jugendzentrum 2007 zum zweiten Mal renoviert. Seit Herbst 2008 gibt es dort eine Stelle für einen Zivildienstleistenden beziehungsweise einen Mitarbeiter im Freiwilligen Sozialen Jahr. 2011 gab es eine Rückkehr der Juag, um den Jugendtreff in der Siedlung wiederzubeleben.
Die letzten Mitarbeiter vor dem jetzigen Team waren als Leitung Sandra Thiergärtner, Birgit Essl und Patricia Resch. Pädagogische Mitarbeiter waren Eva Kern und Tina Kalcher.
Heute bietet das Jugendzentrum neben vielen Angeboten während der regelmäßigen Öffnungszeiten eine kostenlose Rechtsberatung und Sprechstunden für Jugendliche. „Wertschätzend, stark und offen für alle“– so will der Treffpunkt für junge Menschen aus Bobingen wahrgenommen werden.