Die Retter sind im Dauereinsatz
Demos, gesperrte Straßen und Krawallaufruf: Wie sich Hilfsorganisationen auf den AfD-Parteitag vorbereiten
Modular, Sommernächte und AfDParteitag: Für die Augsburger Hilfsorganisationen reiht sich derzeit ein großer Einsatz an den anderen. Während in diesen Tagen bis zu 130 ehrenamtliche Retter beim Augsburger Stadtfest tätig sind, bereitet sich die Arbeitsgemeinschaft der Augsburger Hilfsorganisationen auch schon auf den AfD-Parteitag Ende nächster Woche (30. Juni/1. Juli) vor. Mit mehreren Demonstrationen, gesperrten Straßen und Krawallaufrufen könnte es auch dieses Wochenende in sich haben.
Die Retter rüsten sich. Der Medienbeauftragte der Arbeitsgemeinschaft, Raphael Doderer, sagt: „Nach aktuellem Stand sind rund 60 zusätzliche ehren- und hauptamtliche Einsatzkräfte sowie drei zusätzliche Ärzte am Samstag im Einsatz beziehungsweise in Bereitschaft.“Die Retter haben mehrere Aufgaben im Blick. Zum einen geht es laut Doderer um die Begleitung der angekündigten Demonstrationen gegen den Bundesparteitag der Alternative für Deutschland, der auf dem Messegelände stattfindet. Dafür sind rund 20 Helfer eingeplant. Auch die Zahl der verfügbaren Rettungswagen werde erhöht. Warum? Ein Grund ist, dass viele Teilnehmer zu den Demonstrationen erwartet werden. Aber auch die Verkehrslage spielt eine Rolle: „Der Rettungsdienst soll am Samstag mit zusätzlichen Fahrzeugen aufgestockt werden, damit trotz Straßensperrungen und Verkehrsumleitungen die Hilfsfristen eingehalten werden können“, sagt Doderer. Auch für diese Aufgabe stehen etwa 20 Frauen und Männer in den Rettungswachen von BRK, Johannitern, Maltesern und privaten Diensten bereit.
Zusätzlich sind 20 ehrenamtliche Helfer in Bereitschaft, um im Notfall ihren Kollegen zur Hand zu gehen. Weitere Ehrenamtliche könnten jederzeit von zu Hause alarmiert werden. Nach den Worten des Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft der Augsburger Hilfsorganisationen, Günter Gsottberger, lässt sich vorab nicht genau festlegen, wann und wo welche Einsatzkräfte gefragt sind. Man werde daher in Absprache mit den Behörden auf die jeweilige Lage reagieren. Allein die Polizei ist mit rund 2000 Beamten im Einsatz. Die Sicherheitsbehörden rechnen damit, dass auch Krawallmacher aus der linken Szene nach Augsburg kommen werden. Die Polizei hat bereits eine niedrige „Einschreitschwelle“angekündigt.
Für die Rettungskräfte ist das Parteitagswochenende der dritte große Einsatz nach Modular und den Sommernächten, wo täglich bis zu 130 Helfer im Einsatz sind. Gsottberger dankt daher den Haupt- und Ehrenamtlichen und sagt: „ Wir helfen allen Menschen unabhängig von ihrer religiösen, kulturellen oder sozialen Herkunft oder politischen Weltanschauung.“In der Arbeitsgemeinschaft haben sich Rotes Kreuz, Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG), Johanniter, Malteser und Arbeiter Samariter-Bund zusammen geschlossen.