Ein Drink fürs erste Endspiel
Hier das Rezept zum passenden WM-Ländercocktail. Ein Prost in blau und goldgelb, damit das Spiel Deutschland schmeckt
Bogdan Taran wagt einen Tipp für das heutige WMSpiel gegen Schweden: „Ich sage, es wird ein 2:1 für Deutschland.“Auch sein Chef, Frank Zott, erkennt den Ernst der Lage: „Deutschland muss gewinnen, auf jeden Fall.“Und während die Herren über Fußball sprechen, entfaltet der Cocktail lieblich und sanft sein Aroma. Ein passender Drink für alle Fälle – als süßer Trost für Verlierer oder als Belohnung für Gewinner.
Schauplatz ist das M86, die Kellerbar des Gasthofs zum Adler in Mittelneufnach. Bogdan Taran ist der Barkeeper, der Meister im Umgang mit edlen Tropfen, Eis und Säften.
Den Länder-Drink für den heutigen TV-Abend mixte Bogdan Taran vorweg schon mal zum Verkosten mit Gastwirt Frank Zott. Schweden schmeckt in Tarans Cocktailkreation süß und fruchtig und schimmert in den Nationalfarben. Goldgelbes Kreuz auf blauem Grund – diese Flagge trägt das Land schon seit dem 16. Jahrhundert, als die Königsdynastie der Wasas das Land regierte.
Tarans schwedischer WM-Drink gibt sich eisgekühlt und multikulturell: Alles beginnt mit einer Portion Eiswürfel. Darauf gießt Taran vier Zentiliter von Licor 43, einem Likör aus dem Fußballland Spanien. Dazu mischt er vier Zentiliter Maracujasaft und dieselbe Menge Milch. „Jetzt musst du kräftig schütteln, und das war’s“, sagt der Barmann und schleudert den Drink im Shaker.
Im Cocktailglas strahlt das Getränk jetzt in warmem Gelb. Doch zur schwedischen Krönung fehlt noch ein Schuss aus Südamerika: der Likör Blue Curacao, benannt nach einer Insel vor Venezuela, setzt den blauen Akzent. In Schwaden zieht er sich durch den ganzen Cocktail.
Frank Zott blickt seinem jungen Barmann über die Schulter. Was der Chef der Bar mit Schweden verbindet? „Schweden ist kein Cocktail-land. Alkohol ist dort sehr teuer.“
Aber ein Fußballland sei Schweden allemal. Deutsch-schwedische Begegnungen auf dem Rasen versprechen Fußballgenuss. WMQualifikation 2012/2013. Deutschland prescht mit vier Treffern vor – dann schenken die Schweden der Löw-Truppe noch eiskalt vier Gegentore ein. Im Rückspiel übermannt Deutschland die Männer aus dem hohen Norden dann mit 5:3.
Damals dominierte Zlatan Ibrahimovic als selbst ernannter Fußballgott das Spiel der Schweden. Heute präsentieren sich die Skandinavier als geschlossene Mannschaft.
Um 20 Uhr ist an diesem Samstag wieder Anstoß. Wir prosten den Skandinaviern zu: „Skal!“Aber Deutschland drücken wir die Daumen. SCHWABMÜNCHNER ALLGEMEINE