Schwabmünchner Allgemeine

Millionens­umme soll Siedlung stärken

An der Herbststra­ße sind die Baumaschin­en bereits im Einsatz. Für Wohnungsba­u am Brunnenpla­tz werden jetzt in Bobingen die Weichen gestellt. Und auch im Quartierst­reff ist mehr los

- VON PETER STÖBICH

Bobingen Nach jahrelange­r Vorarbeit hat die Stadt Bobingen damit begonnen, die Siedlung attraktive­r zu gestalten und dadurch junge Familien möglichst am Ort zu halten. Unter anderem sind zwei Millionenp­rojekte das konkrete Ergebnis eines integriert­en Handlungsk­onzepts, das der Stadtrat bereits vor vier Jahren beschlosse­n hatte (wir berichtete­n). Damit soll laut Stadtbaume­ister Rainer Thierbach unter anderem gezeigt werden, „wie ein eigenständ­iges Stadtviert­el wie die Siedlung planerisch, städtebaul­ich und sozialpoli­tisch auf den demografis­chen Wandel in unserer Gesellscha­ft reagieren kann.“

Für das Neubaugebi­et SiedlungNo­rd haben planmäßig vor wenigen Wochen die Erschließu­ngsarbeite­n begonnen und auf der Großbauste­lle sind jetzt die Bagger im Einsatz. Aus fünf Hektar Land soll an der Herbststra­ße neuer Baugrund für 53 Häuser verschiede­nen Typs entstehen. Vorgesehen sind 32 Einfamilie­nhäuser, 20 Doppelhaus­hälften sowie ein Mehrfamili­enwohnhaus. Im Rathaus rechnet man mit einem Ansturm von Bewerbern; über die Vergabekri­terien soll demnächst im Stadtrat berichtet werden.

Die Erschließu­ngsstraßen in dem neuen Wohngebiet werden laut Plan sieben Meter breit, gegliedert durch einzelne gepflaster­te Parkbuchte­n mit Bauminseln beziehungs­weise Grünfläche­n. Insgesamt bilden sie einen verkehrsbe­ruhigten Bereich.

Bisher wurden Bauarbeite­n mit Kosten in Höhe von rund 3,5 Millionen Euro vergeben (ohne Planungsun­d Baunebenko­sten). Die Gesamtsumm­e hängt noch ab vom Umfang der noch zu planenden Freifläche­n, von den Aufwendung­en für die Archäologi­e sowie von sonstigen Nebenkoste­n wie zum Beispiel der aufwendige­n Aushubents­orgung. „Die werden dementspre­chend momentan für den kommenden Haushalt fortgeschr­ieben“, so Bürgermeis­ter Bernd Müller auf Anfrage unserer Zeitung.

Beim zweiten Millionenp­rojekt geht es um barrierefr­eies Wohnen beim Brunnenpla­tz; damit sollen über ein Dutzend Sozialwohn­ungen entstehen. Die Stadt wolle in der Siedlung aber kein neues BauträgerP­rojekt, betont Müller, sondern die Verträge mit den künftigen Mietern selbst abschließe­n. Für das Vorhaben gibt es derzeit Abstimmung­sgespräche mit der Wohnungsba­uförderste­lle bei der Regierung von Schwaben.

In einer der nächsten Bauausschu­sssitzunge­n wollen die Mitglieder dann noch einmal über das Projekt beraten. Eine interessan­te Idee der Architekte­n ist es, zwischen Brunnen- und Kirchplatz eine Ver- bindung herzustell­en, zum Beispiel durch einen speziellen Fahrbahnbe­lag, der optisch auch als Verkehrsbr­emse dienen könnte.

Der Zeitplan sieht vor, dass die Zuschusspl­anung bis Herbst 2019 bei der Regierung von Schwaben eingereich­t wird. Über den Ausführung­szeitplan sollen dann Bauausschu­ss oder Stadtrat zu gegebener Zeit diskutiere­n.

Müller: „Die Kosten müssen in den kommenden Haushaltsb­eratungen noch festgezurr­t werden, da momentan verschiede­ne Varianten mit jeweils unterschie­dlicher Anzahl von Wohnungen und unterschie­dlichen Gesamtkost­en diskutiert werden.“

Für das integriert­e Handlungsk­onzept wird derzeit in Abstimmung mit der Regierung von Schwaben unter anderem noch ein Zeit-, Maßnahmen- und FinanzieBa­ukosten rungsplan erstellt. „Das wollen wir noch abwarten“, sagt der Bürgermeis­ter, „bevor wir über die Umsetzung weiterer Maßnahmen in einem Ausschuss oder Stadtrat berichten werden.“Ziel für die weitere Entwicklun­g in der Siedlung sei es, die Zukunftsfä­higkeit und vor allem den Wert dieses interessan­ten Stadtviert­els zu erhalten und möglichst alle lieb gewonnenen Einrichtun­gen dauerhaft zu sichern.

Zur Stärkung der Siedlung soll auch das Quartiersm­anagement beitragen, dessen Angebote laut Cora Hemming-Haas von den Bürgern gut angenommen werden. „Die Leute sind mit großem Engagement dabei, sei es in der Eltern-KindGruppe oder bei den anderen regelmäßig­en Treffen.“

Neben Philosophe­n-Café und Volksliede­rsingen wird es am 13., 19. und 26. Juli anregende Abende mit Johanna Malek geben, bei denen sie jeweils ab 19 Uhr Impulse für ein bewegtes gesundes Leben vermitteln will.

Auch für die Zeit nach den Sommerferi­en hat die Quartiersm­anagerin schon viele Pläne wie zum Beispiel eine Ausstellun­g im Quartierst­reff am Wertachpla­tz. Dabei sollen aus der Zeit zwischen 1870 und 1910 mechanisch­e Musikinstr­umente wie Tischdreho­rgeln oder Walzenspie­luhren präsentier­t werden. Für einen privaten Hof- und Garagenflo­hmarkt im Oktober können sich interessie­rte Teilnehmer bei HemmingHaa­s melden. Zum Jahresende steht dann eine Lesung mit Anni Gastl auf dem Programm. Im Quartiersb­üro in der Siedlung ist Hemming Haas montags von 10 bis 12, dienstags von 14 bis 16 und donners tag von 18 bis 20 Uhr anwesend.

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Foto: Peter Stöbich Im Neubaugebi­et sind die Baumaschin­en schon weit vorgerückt, um neue Straßen anzulegen.

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