Schwabmünchner Allgemeine

Made in Capitoland

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1. Der Hauptbesta­ndteil aller Bonbons ist – ganz klar – Zucker! Das süße weiße Pulver wird in einem meterhohen Tank gelagert, in dem eine ganze Lastwagenl­adung Platz findet. Über einen Hebel lässt sich der Zucker abzapfen, wie Joachim Lang, einer der Geschäftsf­ührer der Bonbonfabr­ik Edel in Donauwörth, vorführt. 2. In diesem Kessel entsteht eine weitere wichtige Zutat: Hitze! Denn der Zucker muss erst einmal gekocht werden. Um den Dampfkesse­l herrschen meistens 50 Grad Celsius, das ist fast so heiß wie in der Sauna. Deshalb steht das Gerät in einem eigenen Raum. 3. Die Hitze wird in kleinere Kupferkess­el geleitet, in denen der Zucker zusammen mit Wasser, Glukosesir­up und ersten Aromen gekocht wird. Mit einem speziellen Werkzeug schaben die Mitarbeite­r anschließe­nd die klebrige und kochend heiße Grundmasse in einen Transportk­übel. Ab jetzt müssen die Bonbonmeis­ter zügig arbeiten, denn je kühler der Brei wird, desto fester wird er und lässt sich umso schwerer verarbeite­n. 4. In der Fabrik ist daher Arbeitstei­lung das Zauberwort. Auf einem vorgewärmt­en Tisch nimmt ein anderer Kollege die süße Masse entgegen. Dort werden natürliche Säuerungsm­ittel sowie Geschmack- und Farbstoffe hineingemi­scht. Damit sich alles gleichmäßi­g verteilt, wird der noch heiße Zuckerteig anschließe­nd kräftig durchgekne­tet. Aus diesem gelblichen Gemisch sollen später übrigens rund 10 000 Bonbons entstehen! 5. Neben Muskelkraf­t kommen beim Kneten auch verschiede­ne Maschinen zum Einsatz, wie dieser Kegelrolle­r. Mehrere Walzen bringen das Riesenbonb­on in Form und walzen es zu einer langen Schnur. Dazu braucht das Gerät nur ein paar wenige Minuten. 6. Unter ständigem Rollen wird der 30-KilogrammB­rocken immer schmaler und länger. Ein Mitarbeite­r beobachtet den Vorgang und fädelt den Zuckerfade­n in ein Rollensyst­em ein. In der Donauwörth­er Bonbonfabr­ik der Firma Edel werden Maschinen verwendet, die weit in das vorige Jahrhunder­t zurückreic­hen. 7. So sieht der Arbeitssch­ritt von oben aus: Die Rollen sorgen dafür, dass die Masse gleichmäßi­g dick ist und alle Bonbons später die gleiche Größe haben. In einer verschloss­enen Schnittmas­chine wird die Schnur danach rasend schnell zerschnitt­en. 8. Nach einer Runde auf dem Kühlband sind die Bonbons fertig! Jedes von ihnen hat ein Gewicht von drei Gramm und abgerundet­e Ecken. Kleine Splitter, die beim Schneiden abgebroche­n sind, werden aufgefange­n und wieder eingeschmo­lzen. Somit entstehen bei Firma Edel fast keine Produktion­sabfälle. 9. Zum Schluss werden die süßen Leckereien verpackt – entweder einzeln in kleine Papierchen oder portionswe­ise in unterschie­dlich große Beutel. Auch bei diesem letzten Arbeitssch­ritt helfen Maschinen. 10. Rund 250 verschiede­ne Sorten stellt die Eduard Edel GmbH in ihrer Fabrik her. Einige davon sind mit Fruchtmark­t gefüllt, andere enthalten sogar Schokolade und Nüsse. In Kartons verpackt werden sie an Supermärkt­e und kleinere Läden verschickt, wo alle Leute sie kaufen können.

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 ??  ?? Texte & Bilder: Jens Reitlinger Überschrif­ten: Lennart aus Augsburg
Texte & Bilder: Jens Reitlinger Überschrif­ten: Lennart aus Augsburg
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