Die Stadt tut das nicht, um die Bürger zu ärgern
Zu den Baumfällungen im Herrenbach: Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass viele Leserbriefschreiber der Meinung sind, die Verwaltung hätte sich kürzlich überlegt, wie sie die Bürger am effektivsten verärgern könnte und kam dann auf die Idee mit den Baumfällungen. Aufgrund früherer Reaktionen aus der Bevölkerung musste allen Verantwortlichen klar sein, dass hier Unmut droht. Ohne zwingende Notwendigkeit hätte es sonst keine Einigkeit über die Parteigrenzen hinweg gegeben. Ein zweiter Aspekt ist die vielfach eingeforderte Bürgerbeteiligung. Als Prüfingenieur für Standsicherheit bin ich täglich mit sicherheitsrelevanten Entscheidungen befasst. Derartige Vorgänge entziehen sich weitgehend basisdemokratischen Entscheidungsprozessen, da einerseits vertieftes Fachwissen als Grundlage erforderlich ist und andererseits ein subjektives Sicherheitsempfinden nicht als Bewertungsmaßstab taugt. Man stelle sich vor, die Verwaltung hätte trotz der Kenntnisse um die Defizite nicht reagiert und der Damm wäre gebrochen? Uneinsichtigen Baumschützern mache ich einen Vorschlag: Suchen Sie nach einer Versicherung, die das Risiko abdeckt und setzen Ihr Haus im gefährdeten Gebiet als Pfand ein.
Markus Bernhard, Augsburg
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