Schwabmünchner Allgemeine

Wie verteilt man richtig?

- VON ADRIAN BAUER adi@augsburger allgemeine.de

Kinderbetr­euung gehört zu den großen Streitpunk­ten in vielen Kommunen. Königsbrun­n ist in der glückliche­n Lage, für den Bedarf ausreichen­d Plätze anbieten zu können. Die Gebühren sind human, durch die Förderung für Zweit- und Drittkinde­r entlastet die Stadt kinderreic­he Familien spürbar.

Dennoch ist es richtig, dass die SPD hartnäckig darauf hinweist, dass es da mal eine zusätzlich­e Förderung gab und finanziell nichts dagegen spricht, sie wieder einzuführe­n. Die Kassenlage der Stadt gäbe es her und eine Förderung von 25 Prozent der Krippenkos­ten wäre eine spürbare Entlastung für Familien, die rechnen müssen, damit das Geld für einen Monat reicht.

Doch die Frage ist berechtigt, wie viele Bürger dieser Gruppe tatsächlic­h profitiere­n würden. Denn hier liegen die Unschärfen: Das Gießkannen­prinzip hilft auch Menschen, für die die Gebühren finanziell kein Problem darstellen. Eine zielgenaue Verteilung des Geldes würde aber enormen bürokratis­chen Aufwand nach sich ziehen, weil man jedes Jahr aufs Neue schauen müsste, wer diese Unterstütz­ung braucht.

So stellt sich die Frage, ob man das Geld nicht sinnvoller investiere­n könnte. Manche Eltern wünschen sich längere Öffnungsze­iten der Kitas, weil Firmen und Geschäfte länger aufhaben. Das ist für die Kitas ohne zusätzlich­e Erzieher derzeit nicht zu stemmen – und qualifizie­rte Arbeitskrä­fte sind schwer zu finden. Möglicherw­eise ließe sich aber doch eine Lösung nach dem Vorbild der Horte anschieben.

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