Wie verteilt man richtig?
Kinderbetreuung gehört zu den großen Streitpunkten in vielen Kommunen. Königsbrunn ist in der glücklichen Lage, für den Bedarf ausreichend Plätze anbieten zu können. Die Gebühren sind human, durch die Förderung für Zweit- und Drittkinder entlastet die Stadt kinderreiche Familien spürbar.
Dennoch ist es richtig, dass die SPD hartnäckig darauf hinweist, dass es da mal eine zusätzliche Förderung gab und finanziell nichts dagegen spricht, sie wieder einzuführen. Die Kassenlage der Stadt gäbe es her und eine Förderung von 25 Prozent der Krippenkosten wäre eine spürbare Entlastung für Familien, die rechnen müssen, damit das Geld für einen Monat reicht.
Doch die Frage ist berechtigt, wie viele Bürger dieser Gruppe tatsächlich profitieren würden. Denn hier liegen die Unschärfen: Das Gießkannenprinzip hilft auch Menschen, für die die Gebühren finanziell kein Problem darstellen. Eine zielgenaue Verteilung des Geldes würde aber enormen bürokratischen Aufwand nach sich ziehen, weil man jedes Jahr aufs Neue schauen müsste, wer diese Unterstützung braucht.
So stellt sich die Frage, ob man das Geld nicht sinnvoller investieren könnte. Manche Eltern wünschen sich längere Öffnungszeiten der Kitas, weil Firmen und Geschäfte länger aufhaben. Das ist für die Kitas ohne zusätzliche Erzieher derzeit nicht zu stemmen – und qualifizierte Arbeitskräfte sind schwer zu finden. Möglicherweise ließe sich aber doch eine Lösung nach dem Vorbild der Horte anschieben.