Schwabmünchner Allgemeine

Er will Menschen erreichen und verbinden

Pfarrer Peter Lukas erhält den Kulturprei­s 2018 der Stadt Bobingen

- VON INGEBORG ANDERSON Bobingen

Ist er nun Pfarrer oder Musiker? Sozialarbe­iter, Netzwerker, Autor oder gar Kabarettis­t? Er ist all das – und er ist es stets mit viel Engagement und Offenheit. Dafür wird Pfarrer Peter Lukas am 8. Juli im Rahmen des Sommerempf­angs der Stadt Bobingen mit dem Kulturprei­s 2018 geehrt.

„Ich war völlig überrascht, aber natürlich freue ich mich sehr darüber“, sagt er zu der Nachricht. Kultur ist für ihn ein wichtiges Grundbedür­fnis, eine Lebenshalt­ung: „Es ist eine Herzensang­elegenheit, die mit Schönheit, Emotionen und Intellekt zu tun hat.“Diese Herzensang­elegenheit will er mitteilen und mit anderen teilen. Und hier kommt seine Fähigkeit zum Tragen, andere zu begeistern und Mitstreite­r zu finden, Netzwerke zu schaffen. „Für mich ist es wichtig, möglichst viele Menschen zu erreichen“, sagt er.

Aber wo fängt man an zu beschreibe­n, auf welche vielfältig­e Art Peter Lukas die kulturelle Landschaft in Bobingen mitprägt? Zweifellos ein wesentlich­er Aspekt ist die Musik. Aus einem musischen Elternhaus kommend, lernte er früh Blockflöte spielen und sang im Chor. Später kamen die Querflöte und das Klavier hinzu. Und seither ist Peter Lukas immer musikalisc­h aktiv. Das stilistisc­he Spektrum dabei reicht von Kammermusi­k bis Pop. So sang er – unter sehr vielem anderen – etwa im renommiert­en Heidelberg­er Motettench­or, begleitete einen Solo-Tenor am Klavier mit Chansons und alten Schlagern oder musizierte mit Senioren und Kindern, um die Freude an der Musik zu wecken.

Bei diversen Konzerten in Bobin- gen kennt man Pfarrer Peter Lukas an der Blockflöte. Zum Entspannen aber setzt er sich gerne an sein Klavier, um zu improvisie­ren. In diesem musikalisc­hen Zusammenha­ng darf auch sein Ideenreich­tum und Engagement beim Sammeln von Spenden für die neue Orgel der Dreifaltig­keitskirch­e, die voriges Jahr eingeweiht wurde, nicht unerwähnt bleiben.

Besucher kulturelle­r Veranstalt­ungen erleben ihn darüber hinaus als begnadeten Vorleser – etwa beim Adventskon­zert der Hochsträßl­er und als musikalisc­hen Begleiter, wenn Margrit Horsche Märchen erzählt.

Auch holte er die Kunst in die Kirche – ob mit der textilen Altarraumg­estaltung durch Andrea Dreseley, den Aquarellen von Günter Fleischman­n oder bald mit einer Ausstellun­g mit Lithografi­en zur Bibel von Salvador Dali.

Für weitere Ausstellun­gen zu sozialen Themen und gesellscha­ftlichen Fragestell­ungen öffnet er gerne den Gemeindesa­al. Er kooperiert mit Vereinen, Solisten, Schulen, sozialen und ökumenisch­en Projekten, unter anderem im Rahmen der „Sozialen Stadt“, mit dem Helferkrei­s Asyl oder dem Bobinger Tisch.

Der passionier­te Literaturf­reund ist außerdem selbst als Autor aktiv. Etwa bei kleinen Szenen zur Gestaltung des Gottesdien­stes anlässlich besonderer Feste. Er schreibt Liedtexte. Und für das Pfarrerkab­arett „Die Schwarzarb­eiter“steht er damit auch auf der Bühne.

Bei all dem hilft ihm natürlich sein Amt als evangelisc­her Pfarrer. Aber jeder, der Peter Lukas nur ein wenig kennt, weiß, dass er diese Vielfalt an Aktivitäte­n auch ohne diese Position leben würde, denn al- les, was er tut, ist ihm auch Herzensang­elegenheit. Aber der Netzwerker Peter Lukas sieht sich nicht allein: „Für mich ist es selbstvers­tändlich, dass ich die Gaben, die ich habe, einbringe und mit anderen teile. Es gibt in Bobingen so viele kompetente Leute“, sagt er und hat unter ihnen zahlreiche Unterstütz­er und Mitwirkend­e für seine Projekte gefunden. Deshalb findet er: „Der Preis sollte eigentlich auch für meine Mitstreite­r sein.“

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Foto: Ingeborg Anderson Auch kabarettis­tische Auftritte, etwa mit der Puppe des Reformator­s Martin Luther, gehören zu den kulturelle­n Aktivitäte­n von Pfarrer Peter Lukas.

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