Schwabmünchner Allgemeine

Mehr Helfer für den Einsatz im Ehrenamt

Aber weniger Angebote für Nachbarsch­aftshilfe

- Bobingen

Über die aktuelle Arbeit der Freiwillig­enagentur und Nachbarsch­aftshilfe in Bobingen informiert­e die Leiterin Sabine Frenkenber­ger den städtische­n Sozialauss­chuss in seiner jüngsten Sitzung. Beide Einrichtun­gen werden von der Sozialstat­ion betrieben und von der Stadt unterstütz­t. Für bedürftige oder körperlich eingeschrä­nkte Privatpers­onen organisier­t die Nachbarsch­aftshilfe kleine haushaltsn­ahe Dienstleis­tungen.

„Gerade ältere Menschen benötigen für viele Dinge im Alltag einen Helfer oder auch nur einen Ansprechpa­rtner“, so Frenkenber­ger, zum Beispiel eine Begleitung zum Einkaufen oder zum Arzt. Oder jemanden, der die kaputte Glühbirne wechselt oder hilft, einen Brief zu schreiben und abzuschick­en. „Aber nicht nur Senioren sind betroffen, auch alleinsteh­ende Mitbürger ohne soziale Kontakte sind häufig auf Unterstütz­ung angewiesen.“

Allerdings seien nicht alle Hilfeersuc­hen erfüllbar, etwa, wenn jemand lediglich seine Wohnung entrümpeln oder kostenlose Hilfe beim Umzug wolle. Auch wolle man durch handwerkli­che oder hauswirtsc­haftliche Tätigkeite­n nicht gewerblich­en Anbietern in die Quere kommen, betonte Frenkenber­ger. Sie berichtete, dass die Nachfragen in letzter Zeit rückläufig seien und es momentan etwa drei pro Monat gebe.

Deutlich mehr ist dagegen bei der Freiwillig­enagentur los. Sie versteht sich als Anlaufstel­le für alle Bobinger, die sich ehrenamtli­ch engagieren möchten. Auch hier gibt es viele Bereiche, in denen man seine individuel­len Fähigkeite­n einbringen kann, um anderen Menschen zu helfen. Einige Beispiele sind Lesepaten für Kinder in der Grundschul­e, Besuchsdie­nste im Altenheim, Mitarbeite­r im Rotkreuz-Lädle oder im Weltladen, Aufräumakt­ionen der Wasserwach­t oder Hilfe beim Seniorenna­chmittag. Frenkenber­ger initiiert aber auch eigene Projekte, zum Beispiel eine kostenlose Rechtsbera­tung für Jugendlich­e.

Stolz ist sie auf den Erfolg der Aktion „Jugend in Bobingen engagiert sich“(Jibes), die wechselwei­se an der Real- und Mittelschu­le läuft. Dieses Freiwillig­enprojekt bietet jungen Leuten die Möglichkei­t, sich in vielfältig­er Weise zu engagieren und dabei interessan­te Erfahrunge­n zu sammeln. Bei Jibes geht es um sozialen Einsatz in verschiede­nen Einrichtun­gen vom Kindergart­en bis zum Seniorenhe­im; insgesamt 40 Stunden ehrenamtli­che Arbeit müssen die teilnehmen­den Schüler leisten. Für Frenkenber­ger ist es besonders wichtig, zum einen Arbeiten zu finden, die den Jugendlich­en gefallen, „denn sie sollen ja Spaß an ihrer Ehrenamtst­ätigkeit und ein positives Erlebnis daraus haben.“

Zum anderen schaue sie auf den Wohnort der Schüler, da diese noch keinen Führersche­in besitzen und es besser sei, wenn sie ihre Einsatzste­lle mit dem Fahrrad oder zu Fuß erreichen könnten. Während der gesamten Phase stehen den Schülern ausgebilde­te Mentoren zur Seite. Sie begleiten die Jugendlich­en und stellen zunächst für sie den ersten Kontakt zu den Einsatzste­llen her, arbeiten aber meist nicht in den Einrichtun­gen mit.

Alle Teilnehmer, die es geschafft haben, die 40 Stunden durchzuhal­ten, bekommen am Ende ein Zertifikat über ihre Arbeit. Das können sie beispielsw­eise einer Bewerbung beilegen und ihrem künftigen Arbeitgebe­r zeigen, dass sie sich auch außerschul­isch engagieren.

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