Schwabmünchner Allgemeine

Probleme aussitzen, das rächt sich

- VON EVA MARIA KNAB eva@augsburger allgemeine.de

Den Herrenbach­kanal in seiner heutigen Bauweise gibt es seit dem Jahr 1967. Die vielen großen Laubbäume, die heute am Kanaldamm stehen, wurden damals nicht etwa von der Stadt angepflanz­t. Sie sind aus Samen gewachsen, die dort natürlich aufgegange­n sind. Und dort konnten sie dann auch rund 50 Jahre lang wachsen, offenbar ohne dass sich die zuständige­n Wasserbaub­ehörden um dieses Sicherheit­sproblem nachhaltig gekümmert hätten.

Die Baumfällun­gen, die jetzt so für Ärger sorgen, wurden lange vertagt. Kein Wunder, denn wohl jeder in der Stadtverwa­ltung weiß, wie unbeliebt solche Eingriffe ins Grün in der Bevölkerun­g sind. Doch dann wurde das Grundstück am Herrenbach dem Grünamt zugeschlag­en, das darüber mehr als unglücklic­h ist und die Zuständigk­eit lieber heute als morgen wieder zurückgebe­n würde. Erst nach der Übergabe ans Grünamt wurde übrigens mit den Fällungen Druck gemacht. Umweltrefe­rent Reiner Erben ist damit der „Dumme“. Er muss offensicht­lich die Suppe auslöffeln, die ihm andere mit eingebrock­t haben. Mit all seinen Versuchen, doch noch einen Kompromiss zu erreichen, lief er bislang ins Leere.

Eine gute Zusammenar­beit zwischen städtische­r Bauverwalt­ung und Umweltverw­altung stellt man sich anders vor. Nun ist der Verdruss vieler Anwohner am Herrenbach über die Vorgehensw­eise der Stadt riesengroß. Es rächt sich, wenn man versucht, Probleme auszusitze­n.

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