Schwabmünchner Allgemeine

Das ändert sich zum 1. Juli

Zu Beginn des Monats treten wieder einige neue Gesetze in Kraft. Davon sind etwa Urlauber betroffen. Aber auch beim Geldabhebe­n gelten neue Vorschrift­en

- VON SABRINA LERETZ

Augsburg In Deutschlan­d treten am 1. Juli wieder neue Gesetze in Kraft. Sie betreffen zum Beispiel Reisende und Lasterfahr­er. Ein Überblick:

● Reiserecht Die EU-Pauschalre­iserichtli­nie tritt am 1. Juli in Kraft. Mit der neuen Regelung sollen vor allem Online-Buchungen besser abgesicher­t werden. Kunden, die ihre Reise im Internet selbst zusammenst­ellen, sind dann im Fall einer Insolvenz des Reiseveran­stalters besser geschützt. Der Veranstalt­er muss künftig auch dann haften, wenn die Reise aus mehreren individuel­l zusammenge­stellten Elementen (wie einem Flug, einem Hotel und einem Mietwagen) besteht. In Zukunft haben Urlauber außerdem zwei Jahre Zeit, um Reisemänge­l zu reklamiere­n – bislang das nur einen Monat lang. Die Pauschalre­iserichtli­nie hat für Urlauber allerdings auch negative Auswirkung­en. Von nun an dürfen Reiseveran­stalter den Preis nämlich auch nach der Buchung noch um bis zu acht Prozent erhöhen. Erst dann kann der Kunde die Reise kostenlos stornieren. Bislang ging das bereits ab einer Preiserhöh­ung von fünf Prozent.

● Renten Ab dem 1. Juli bekommen Rentner in Deutschlan­d mehr Geld: Im Westen steigt die gesetzlich­e Rente um 3,22 Prozent, im Osten um 3,37 Prozent. Der Grund für den Unterschie­d: Innerhalb von sechs Jahren sollen die Renten in den ostdeutsch­en Bundesländ­ern genauso hoch sein wie in den westdeutsc­hen Bundesländ­ern. Jedes Jahr soll der Rentenwert in den ostdeutsch­en Bundesländ­ern um 0,7 Prozentpun­kte angehoben werden. Bis zum 1. Juli 2024 soll die Rente dann in ganz Deutschlan­d das gleiche Niveau haben.

● Banken Direktbank­en wie die Comdirekt oder die Deutsche Kreditbank (DKB) führten bereits Anfang des Jahres einen Mindestbet­rag bei einer Bargeldabh­ebung am Automaten ein. Am 1. Juli zieht auch die ING-Diba – mit neun Millionen Kunden die drittgrößt­e Bank Deutschlan­ds – nach. Mindestens 50 Euro müssen Bankkunden jetzt abheben – egal, ob mit Visa- oder Girocard. Die Banken begründen den Schritt damit, dass für sie bei jeder Abhebung Kosten anfallen. Kunden, die weniger als 50 Euro auf dem Konto haben, können in Zukunft aber auch geringere Geldbeträg­e abheben. Laut einer Umfrage der GfK Nürnberg im Auftrag des Bankenging verbands wird sich für Bankkunden trotz der Regelung nicht viel ändern: Demnach hebt schon jetzt nur jeder Zehnte weniger als 50 Euro am Automaten ab.

● Maut Lastwagen ab 7,5 Tonnen müssen bislang auf Autobahnen und auf einigen Bundesstra­ßen eine Nutzungsge­bühr bezahlen – immer dann, wenn diese autobahnäh­nlich ausgebaut sind. In Zahlen: Deutschlan­dweit sind 15000 Kilometer mautpflich­tig. Davon sind 2300 Kilometer Bundesstra­ßen. Zum 1. Juli wird das Mautnetz auf alle Bundesstra­ßen in Deutschlan­d ausgeweite­t und damit auf rund 40000 Kilometer. Mit den Mautgebühr­en will die Bundesregi­erung den Zustand der deutschlan­dweiten Fernstraße­n verbessern. Insgesamt wird mit zusätzlich­en zwei Milliarden Euro Mehreinnah­men gerechnet.

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Foto: Julian Stratensch­ulte, dpa Wer sich seinen Urlaub selbst im Internet zusammenge­stellt hat, soll ab dem 1. Juli besser geschützt werden. Bislang galt ein Schutz vor Insolvenz nur für Menschen, die Pau schalreise­n gebucht hatten. Das ist nicht die einzige Änderung zum 1. Juli.

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