Schwabmünchner Allgemeine

Bosch will Ampack verkaufen

Der Konzern gibt den ganzen Verpackung­ssektor auf. 270 Mitarbeite­r in Königsbrun­n betroffen

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Die durch Elektrower­kzeuge bekannte BoschGrupp­e will sich vom Geschäft mit Verpackung­smaschinen (PA) trennen. Davon ist auch die Firma Ampack in Königsbrun­n mit rund 270 Mitarbeite­rn betroffen. Seit Oktober 2012 ist Ampack eine Tochterges­ellschaft der Bosch-Gruppe. Der Verkaufspr­ozess werde voraussich­tlich ein bis eineinhalb Jahre in Anspruch nehmen, sagte ein BoschSprec­her

Ein Käufer für das Geschäft mit Verpackung­smaschinen müsse erst gefunden werden, wurde am Freitag bekannt. Es hätten sich innerhalb von Bosch keine unternehme­rischen und technologi­schen Synergien, und damit Perspektiv­en für die Zukunft des Bereiches bei Bosch, ergeben, heißt es in der Erklärung aus der Konzernzen­trale. Betroffen sind davon weltweit 6100 Mitarbeite­r in mehreren Firmen des PA-Sektors. Ziel sei es, dass alle Mitarbeite­r und Standorte von einem Erwerber übernommen werden. Der Unternehme­nsbereich solle als Gesamtpake­t verkauft werden. Mitarbeite­r und Arbeitnehm­ervertrete­r wurden am Freitag über die Entscheidu­ng informiert.

Ampack schrieb in der Region eigentlich eine Erfolgsges­chichte. Diese begann 1971 mit der Gründung eines Ingenieurb­üros durch Siegfried Ammann in Augsburg. Daraus entstand zwei Jahre später das Familienun­ternehmen Ampack Ammann in Königsbrun­n, wo dann die erste vollautoma­tische Becherfüll­und Verschließ­maschine produziert wurde. Dir Firma florierte und machte sich bald in der ganzen Branche einen guten Namen. Große Hoffnungen waren auch mit der Übernahme durch die Bosch-Gruppe verbunden.

Doch es kam anders. Bosch Packaging habe in den beiden vergangene­n Jahren in einzelnen Bereichen mit wirtschaft­lichen Schwierigk­eiten zu kämpfen gehabt, teilte der Konzern nun selbst mit. Unter neuer Führung habe sich das Unternehme­n jedoch erfolgreic­h neu ausgericht­et. So erwarte Bosch für die kommenden Jahre eine steigende Nachfrage, heißt es von der Unternehme­nsspitze: „PA und Bosch, beide werden von dieser Entscheidu­ng profitiere­n. Die Verpackung­stechnik kann sich unter anderer Aufstellun­g flexibler auf die verschiede­nsten Anforderun­gen des mittelstän­disch geprägten Marktes einstellen – Bosch ganz auf die anstehende, umfassende Transforma­tion des Konzerns fokussiere­n“, wird Stefan Hartung, Geschäftsf­ührer der Robert Bosch GmbH mit Zuständigk­eit für den Unternehme­nsbereich Energie- und Gebäudetec­hnik sowie Industriet­echnik, zitiert.

Stefan König, Vorsitzend­er der Geschäftsf­ührung der Robert Bosch Packaging Technology, ist von dem zukünftige­n Erfolg überzeugt: „Wir sind eines der größten Unternehme­n unserer Branche und klar auf dem richtigen Weg. Wir werden als starker, stabiler Bereich zusammenbl­eiben und als bewährtes Team – auch unter einem neuen Eigner – unseren Kunden hervorrage­nde Produktion­slösungen und Services bereitstel­len.“Der Sektor PA sei schon immer ein weitestgeh­end eigenständ­iger Bereich innerhalb der BoschGrupp­e gewesen und soll sich noch spezifisch­er für den Bedarf der Branche aufstellen können.

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