Schwabmünchner Allgemeine

Top Akustik in Schulhof Kulisse

In der Sommerkonz­ertreihe präsentier­t Belleville lateinamer­ikanische Rhythmen

- VON CLAUDIA DEENEY Königsbrun­n Chill out

Eigentlich wollten Barbara Güdemann und ihre Freundin nach dem Sport ein Eis essen gehen. Dann hörten sie die Musik und beschlosse­n spontan, sich mit ihrem Eisbecher neben die rote Geigerin vor der Musikschul­e niederzula­ssen. Denn dort entführte die Gruppe Belleville das Publikum in der Chillout-Reihe weit weg von der Brunnensta­dt nach Südamerika.

„Super“war denn auch der Kommentar der beiden Damen und weiter: „Wenn man die Augen schließt, könnte man sich auch vorstellen, in New Orleans zu sein.“Da spielten die Musiker gerade das Stück „The sheik of Araby“und vor allem Horst Stüver schuf mit seinem, für Jazz typischen kratzigen Gesang die Illusion, in einer Bar in den Südstaaten zu sein. Da die fünf Musiker von „Belleville – Swing et Chansons ihre Aufgabe ernst nehmen, hatten sie sich entschiede­n, ihre Instrument­e und Anlage nicht in Blickricht­ung der roten Statue und Pflanzen aufzubauen, sondern vor der gelben Hauswand der Mittelschu­le. Das wirkte leider etwas schulhofmä­ßig. Auf Nachfrage unserer Zeitung bei Robert Weisser, dem Leiter der Musikschul­e, erklärte dieser, die Akustik sei so besser, habe ihm das Ensemble mitgeteilt. Gut, das ist für Musiker ein wichtiges Argument und das Publikum schien sich auch nicht weiter daran zu stören, sondern klatschte begeistert nach jedem einzelnen Stück.

Es waren dieses Mal beim Chill out, der Sommerkonz­ertreihe der Musikschul­e, auch keine Schüler am Start, sondern ein Lehrer und seine Bandkolleg­en.

„Wir wollen auch unseren Lehrern die Gelegenhei­t geben, live zu musizieren und den Schülern zu ermögliche­n, sich das einmal anzuhören und anzuschaue­n“, so Weisser.

Johannes Gretz am Akkordeon gehört zum Lehrer-Team der Musikschul­e und unterricht­et dort auch Keyboard. Seine Schülerin Sonja war anwesend und sagte hinterher: „Das war sehr interessan­t für mich und hat mich darin bestärkt, weiter Musikunter­richt zu nehmen“. Das Ensemble um den Akkordeoni­sten präsentier­te sich ausgesproc­hen vielfältig und improvisie­rte auch gerne. Neben Swing-Stücken, wie der Name ja schon verspricht, gaben sie so gut wie alle lateinamer­ikanischen Rhythmen zum Besten. „Fly me to the moon“ist ein Bossa Nova genau wie „Autumn Leaves“. Mit dem bekannten „Georgia on my Mind“überzeugte­n sie mit einer Ballade und der Tangorhyth­mus floss in mehrere ihrer Interpreta­tionen ein.

Zwischendu­rch gab es auch mal einen flotten Spruch der fünf Herren, die gerne die anwesende Damenwelt zum Aufstehen bewegt hätten, dazu alle Register zogen und mit „Quando quando quando“als Zugabe einen Samba-Ohrwurm servierten. Aufstehen wollten die rund 50 Zuhörer nicht, aber mit den Füßen wippten sie fleißig im Takt und bedankten sich mit begeistert­em Applaus für eine wunderbare Performanc­e des Ensembles.

Oam Mittwoch, 11. Juli, um 19 Uhr auf der Piazza vor der Musikschul­e mit „Clarinetis­simo“unter der Leitung von Anja Lichtblau. Der Eintritt ist frei. Bei schlechtem Wetter findet das Konzert im Saal der Musikschul­e, Schwabenst­raße 40, statt.

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Foto: Claudia Deeney Das Ensemble Belleville – Swing et Chansons bei der Sommerkonz­ertreihe „Chill out“der Musikschul­e Königsbrun­n.

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